© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/09 16. Oktober 2009

Meldungen

Kramer bedauert Vergleich mit Hitler

Berlin. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat seinen Vergleich von Thilo Sarrazin (SPD) mit Adolf Hitler bedauert. „Ich wollte Sarrazin nicht unterstellen, wie Hitler und Goebbels zu sein – das ist überzogen – wohl aber, die Sprache und Gedanken der heutigen Neonazis zu verwenden“, schrieb Kramer im Tagesspiegel. Kramer hatte dem früheren Berliner Finanzsenator vorgeworfen, in einer „geistigen Reihe“ mit Hitler zu stehen. Als Reaktion darauf meldete sich der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn zu Wort und kritisierte Kramer scharf: „Hat der Mann noch alle Tassen im Schrank“, fragte Wolfsohn in einem Beitrag für den Tagesspiegel und betonte, daß Kramer nicht die „einhellige Meinung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland“ wiedergebe. Vermutlich wolle „der Konvertit Kramer uns geborenen ‘Alt- Juden’ beweisen, daß er „der bessere Jude“ sei.

 

Umfrage: Deutsche stehen hinter Sarrazin

Berlin. Die Mehrheit der Deutschen stimmt den Interview-Äußerungen von Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin zur Integration von Ausländern zu. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Bild am Sonntag ergeben. Demnach stimmen 51 Prozent der Deutschen der Aussage Sarrazins zu, daß ein Großteil der arabischen und türkischen Einwanderer weder integrationswillig noch integrationsfähig sei. Dagegen lehnen 39 Prozent der 501 Befragten die Meinung Sarrazins ab. 69 Prozent der Deutschen finden, es sei richtig, daß Sarrazin eine Debatte über Integration angestoßen hat. Nur 22 Prozent meinen, er hätte besser seinen Mund gehalten.

 

Jugendrichterin warnt vor Verharmlosung

Berlin. Die Berliner Jugendrichterin Kirstin Heisig hat vor einer „Kultur der Verharmlosung“ beim Thema Ausländerkriminalität gewarnt. Gegenüber Spiegel Online sagte die Juristin, oftmals würden Beleidigungen von Deutschen durch Ausländer mit zuvor erlittener Diskriminierung entschuldigt. Dies sei nicht akzeptabel. Auch sei das Kriminalitätsproblem nicht nur auf soziale Ursachen wie hohe Arbeitslosigkeit und mangelnde Schulbildung zurückzuführen. Ebenso spielten kulturelle Faktoren eine Rolle: „Der Männlichkeitswahn ist bei manchen Türken und Arabern besonders ausgeprägt, Ehre und Respekt sind so irrational entwickelt, daß es schnell zu Gewalt kommt. Prügeln ist in der Erziehung leider eine gängige Praxis.“ Wenn der Vater keinen Respekt genieße, weil er arbeitslos sei, dann stelle er ihn durch Schläge her. So werde Gewalt zur Normalität, sagte Heisig.

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