© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/09 30. Oktober 2009

Deutschland im ...
Wolfskin-Fieber
Curd-Torsten Weick

Kaum brach der erste etwas kühlere Tag an, konnte man seinen Augen nicht trauen. In allen Winkeln der Stadt kamen sie einem entgegen, die tatzen-bewehrten  „Outdoor“-Fanatiker. Keine Frage: Deutschland ist im Jack-Wolfskin-Fieber. Ob beim kurzen Gang von der U-Bahn ins Büro oder beim „Shoppen“, überall das gleiche Symbol. Die Leute von The North Face sind vollkommen ins Hintertreffen geraten. No chance für die VF Corporation („We fit your life“) in North Carolina. Überall, wo sie sind, war Jack schon da. Doch wer ist dieser Jack Wolfskin, der dem US-Giganten derart Paroli bietet? Ein kanadischer Holzfäller, dem zu kalt wurde? Keineswegs. Jack Wolfskin ist ein findiges Textilunternehmen („Draußen zu Hause“) mit Sitz in Idstein/Taunus. Von hier aus wird die expandierende Wolfskin-Bewegung gesteuert – ob in punkto Wetterschutz am Berg oder beim Kampf um das Logo. Jack ist hellwach, wenn es um seine Tatze geht. Schon die taz mußte im Logo-Streit den kürzeren ziehen. Nun sollten die Hobbydesigner folgen, die Produkte mit ähnlichen Pfoten vertreiben. Doch die wehrten sich erfolgreich per Blogs und Twitter. Wolfskin zog die Abmahnungen zurück. Nun scheint die Tatzenwelt wieder in Ordnung. Die einen stricken, und die anderen zeigen  ihr Pfötchen – und werden immer mehr ...

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