© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/09 30. Oktober 2009

Neues vom Sport
Neue Realitäten
Fabian Flecken

Der Islam hält auch im sportlichen Alltag weiter Einzug. Die Folgen für den deutschen Fußball waren in den letzten Wochen mit Händen zu greifen. So bekannte der türkischstämmige Jungnationalspieler Mesut Özil, daß er während der deutschen Nationalhymne, bei der er „natürlich stolz“ sei, Verse des Koran bete. „Wenn ich das nicht machen würde, hätte ich ein schlechtes Gefühl“, so der Spielgestalter von Werder Bremen weiter. Auch beim Zweitligisten FSV Frankfurt sorgten die islamischen Gepflogenheiten dreier Spieler für Aufsehen. Da die moslemischen Fußballprofis trotz anderslautendem Vertragsinhalts während des islamischen Ramadan fasteten, wurden sie durch die Vereinsführung abgemahnt. Als Reaktion denkt FSV Profi Soumaila Coulibaly nun über eine Klage (Focus) gegen seinen Arbeitgeber nach. Eine andere Position nimmt die gebürtige Kosovo-Albanerin und Fußballnationalspielerin Lira Bajramaj ein „Ich bin eine gläubige und zugleich aufgeklärte Muslimin. Den Fastenmonat Ramadan kann ich nicht einhalten, solange ich Leistungssportlerin bin,“ erklärte die 21jährige gegenüber dem Spiegel. So unterschiedlich jeder Fall bewertet werden kann, bleibt doch der Befund neuer Debatten und Realitäten. und Finanzkrise: „Kippt Deutschlands zweite Republik?“ (JF 28/09)

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