© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/09 06. November 2009

Zitate

„Viele Schüler haben schnell gelernt, daß unser Staat für sie sorgt. Man muß nur zum Sozialamt gehen und dort seine Bedürfnisse anmelden. Dagegen muß man sich sehr anstrengen, um einen Abschluß zu erreichen und eine Lehrstelle zu finden. Da sagen sich viele: Wozu soll ich mir diese Mühe machen?“

Jürgen Thielmann, Schulamtsdirektor am Staatlichen Schulamt in Weilburg (Hessen), im Nachrichten magazin „idea-Spektrum“ vom 28. Oktober

 

„In keinem Land Europas findet es die Bevölkerungsmehrheit erstrebenswert, in einer Art weltkuturellem Basar zu leben. Dennoch kommen alle Länder früher oder später zum schmerzlichen Schluß, daß sie – ohne daß dies jemand aktiv so gewollt hätte – genau zu solchen Basaren geworden sind.“

Christopher Caldwell, Journalist und Buchautor, in der „Weltwoche“ vom 29. Oktober

 

„Uns fehlte das nötige Machtbewußtsein. So nahmen wir den raschen Machtverfall der SED nur ungenügend wahr. Während wir uns im ‘Dialog’ und an den runden Tischen abmühten und Akten sicherten, konnten die bisherigen Machthaber das Überleben der Staatspartei sichern oder bereits mit Immobilien handeln.“

Steffen Heitmann, Herausgeber, zur DDR-Opposition im Wendeherbst 1989 im „Rheinischen Merkur“ vom 29. Oktober

 

„Der Zentralrat gibt vor allem Erklärungen zur Lage der Nation ab, und das mit einer Häufigkeit und Beliebigkeit, die zur Folge hat, daß kaum noch jemand darauf hört. Der erbärmliche Zustand des Zentralrats kommt auch daher, weil Sie lange suchen müssen, bis Sie da irgendeine Erklärung finden, die sprachlich witzig ist, intellektuell anspruchsvoll oder historisch bedeutend.“

Henryk M. Broder, Publizist, über den Zentralrat der Juden in der „Stuttgarter Zeitung“ vom 30. Oktober

 

„Die wenigen Spitzenverdiener nutzen Steuerschlupflöcher, die der Masse der Steuerbürger verschlossen sind. Und während einige Bankmanager noch in der Finanzkrise ihr Schäfchen ins Trockene gebracht haben, werden die staatlichen Rettungsschirme von den Millionen Steuerzahlern finanziert. Dies zu korrigieren, wäre das bürgerliche Projekt und es allein schon wert, Guido Westerwelle vier Jahre als Außenminister zu ertragen.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 2. November

 

„In einer mangelhaft integrierten Einwanderungsgesellschaft wird von Religionsfreiheit gegensätzlich Gebrauch gemacht. Sie rollt auf der schiefen Ebene unterschiedlicher Interessen und Lebensentwürfe in ihr Gegenteil: Das europäische Stammvolk koppelt sich von Religion ab, außereuropäische Zuwanderergruppen verankern sich mit ihrer Hilfe. Die demographische Dynamik innerhalb und außerhalb Europas sorgt dafür, daß alle Integrationsbemühungen in einem Wettlauf mit der Zeit stehen.“

Josef Schmid, Bevölkerungswissenschaftler, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 3. November

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