© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/09 20. November 2009

Zeitschriftenkritik: Lebenszeichen
Keine Hoffnung auf Schwarz-Gelb
Werner Olles

Lebenszeichen, die vierteljährlich im DIN-A-4-Format und einem Umfang von acht Seiten erscheinende „Zeitschrift für die Lebensbewegung“ wird herausgegeben von der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA). In der aktuellen Ausgabe (Herbst 2009) macht Claudia Kaminski in ihrem Editorial darauf aufmerksam, daß die neue schwarz-gelbe Bundesregierung „sicher nicht zum Vorreiter für ein Mehr an Lebensschutz werden wird“. Dies zeige bereits ein Blick in die Programme, mit denen Union und FDP um Wählerstimmen geworben haben. Bei den Liberalen kommt das Thema Abtreibung nicht einmal vor, statt dessen empfehlen sie eine Änderung des Embryonenschutzgesetzes, damit „alle in Deutschland zulässigen reproduktionsmedizinischen Angebote allen Menschen unabhängig von ihrem Familienstand rechtlich offen stehen…“ Dies würde bedeuten, daß neben Lesben auch homosexuellen Männern die Erfüllung eines Kinderwunsches durch künstliche Befruchtung ermöglicht würde. Dazu wäre die Legalisierung von Eizellspende und Leihmutterschaft erforderlich.

Doch auch CDU/CSU beabsichtigen erst gar nicht, sich für eine Reduzierung der Abtreibungen einzusetzen, die aus anderen als finanziellen Gründen erwogen wird. Da also von dieser Koalition keine Schritte zu einem besseren Schutz des Lebens von Kindern im Mutterleib zu erwarten sind, bedeutet dies für die ALfA neben ihrer Hilfe für Frauen in Not auch, ihre Aufklärungsarbeit weiter zu intensivieren.

Matthias Lochner ruft den Lesern noch einmal die ambivalenten Eindrücke vom Schweige- und Trauermarsch am 26. September in Berlin in Erinnerung, bei dem 1.300 Lebensschützer, darunter erfreulich viele junge Menschen, friedlich gegen das Unrecht der Abtreibung protestierten. Nur ein starkes Polizeiaufkommen verhinderte, daß die äußerst aggressiven haßerfüllten Gegendemonstranten aus „Antifa“-Gruppen, Linksjugend, Homosexuellen-Vereinigungen und Anhängern von „Pro Familia“ mit Gewalt gegen die Lebensschützer vorgingen. Besonders traurig ist, daß kein namhafter Politiker und bis auf den Salzburger Weihbischof Andreas Laun und den Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Hans Jörg Voigt, auch keine hohen christlichen Würdenträger an dem vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisierten Marsch teilnahmen. Ein Armutszeugnis!

Am Vorabend der Bundestagswahl kamen dann in Berlin junge Lebensschützer der Jugend für das Leben, der Aktion Lebensrecht für Alle und der Jungen Christdemokraten für das Leben zusammen, um sich auszutauschen, besser zu vernetzen und eine effektivere Zusammenarbeit zu erreichen. Die Teilnehmer entwickelten eine Reihe neuer Ideen für zukünftige Veranstaltungen, auf denen für den Lebensschutz geworben werden soll, um die Gesellschaft für dieses existentielle Thema stärker zu sensibilisieren.

Anschrift: ALfA e.V., Ottmarsgässchen 8, 86152 Augsburg. Internet: www.alfa-ev.de

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