© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/09 27. November 2009

Meldungen

Afghanistan: Anwälte fordern Entschädigung

Berlin. Die Anwälte der Hinterbliebenen von Opfern des von einem Oberst der Bundeswehr befohlenen Luftangriffs auf zwei Tanklaster in Afghanistan haben die Bundesregierung aufgefordert, eine Entschädigung zu zahlen. Der Bremer Rechtsanwalt Karim Popal sagt dem Bremer Weserkurier, er habe in der vergangenen Woche gemeinsam mit drei Kollegen einen entsprechenden Brief an das Bundesverteidigungsministerium geschrieben. Die vier Anwälte verfügen nach eigenen Angaben über 78 Vollmachten von Hinterbliebenen. Der gebürtige Afghane Popal sagte, er hoffe auf eine Einigung mit der Bundesregierung. Anderenfalls wollen die Anwälte auf Schadenersatz wegen fehlerhaften und grob fahrlässigen Verhaltens der Bundeswehr klagen. Bei dem Angriff amerikanischer Kampfflugzeuge auf die zwei mit Benzin beladenen Fahrzeuge waren am 4. September laut Untersuchungen der Afghanistan-Schutztruppe Isaf zwischen 17 und 142 Menschen ums Leben gekommen, darunter möglicherweise auch Zivilisten.

 

Viele Türken fühlen sich unerwünscht

Berlin. Fast jeder zweite Türke fühlt sich in Deutschland unerwünscht. Das geht aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Liljeberg Research International hervor. Demnach sind 82 Prozent der Deutsch-Türken der Auffassung, daß die Deutschen mehr auf die Gewohnheiten türkischer Einwanderer Rücksicht nehmen müssen. 42 Prozent der Türken gaben an, eine Rückkehr in ihre Heimat zu beabsichtigen, konkrete Pläne konnten dagegen nur vier Prozent nennen. Auch hier überwiegt der Anteil der jungen Türken. Gleichzeitig gaben aber 62 Prozent an, sich in Deutschland als Türke und in der Türkei als Deutscher zu fühlen. Nur jeder vierte Türke gab an, seine Freizeit häufig mit Deutschen zu verbringen. Deutsche und in Deutschland lebende Türken unterscheiden sich demnach erheblich in ihrer kulturellen Einstellung. Besonders deutlich werde dieser Unterschied bei der Sicht auf Familie, Religion und Rollenverhalten in der Gesellschaft. Bei jungen Türken sei eine „Rückbesinnung auf traditionelle Werte“ zu beobachten, sagte Institutsleiter Holger Liljeberg dem Tagesspiegel.

 

Blick Voraus

27. und 28. November: Landesparteitag der baden-württembergischen SPD in Karlsruhe

28. November: Parteitag der Landes-CDU von Brandenburg in Potsdam

28. November: Außerordentlicher Landesparteitag der FDP Niedersachsen in Wilhelmshaven

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