© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/09 27. November 2009

Meldungen

Umweltschützer gegen japanischen Walfang

TOKIO. Umweltverbände haben auf den Beginn der japanischen Walfangsaison mit Empörung reagiert. „Als Premierminister Hatoyama die Macht übernahm, versprach er grundlegende Veränderungen in der nationalen und internationalen Politik“, erklärte Ralf Sonntag, Meeresbiologe vom Internationalen Tierschutz Fonds (IFAW). „Aber beim Walfang ändert sich nichts: Regierungsbeamte berufen sich auf die Wissenschaft und färben damit das Meer rot. Die japanische Regierung muß endlich ihren Kurs ändern und sich für einen dem 21. Jahrhundert angemessenen Walschutz einsetzen.“ 9.394 Wale hätten japanische Walfänger seit 1987 getötet. Der damals eingeführte „wissenschaftliche Walfang“ diene nur der Umgehung internationaler Verbote, so der IFAW-Experte. Der Verkauf von Walfleisch in Supermärkten und Restaurants spreche eindeutig für eine kommerzielle Nutzung der Meeressäuger. Die Zukunft des Walfangs ist eines der Themen auf der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Dezember in Seattle. Japan will den „wissenschaftlichen Walfang“ nicht einstellen. In dieser Saison darf die japanische Fangflotte in der Antarktis 935 Zwergwale und 50 Finnwale erlegen.

 

Warnung vor Preisblase an den Märkten Asiens

Berkeley. Der US-Ökonom Barry Eichengreen hat vor einer Preisblase an den Finanz- und Immobilienmärkten Asiens gewarnt. „Die Vermögenspreise sind aufgebläht. Vor allem in großen Städten boomen die Preise für Immobilien. All das erinnert erschreckend an die Situation in den USA im Jahr 2006“, schrieb der Professor von der University of California in der Financial Times Deutschland. „Niedrige Zinsen in den Industrienationen verlocken dazu, dort Geld aufzunehmen und in renditestärkere Vermögenswerte in Schwellenmärkten zu investieren.“ Da der Dollar an Wert verlieren muß, damit die USA mehr exportieren können, werde „die unwiderstehliche Versuchung geschaffen, in alle asiatischen Werte zu investieren, die auch nur im entferntesten positive Renditen versprechen“. Diesen Blasen entgegenzuwirken, sei aber Aufgabe der Zentralbanken und Aufsichtsbehörden Asiens, nicht die der US-Fed oder der Europäischen Zentralbank (EZB). Länder wie China müßten die Sicherungsanforderungen auf den Immobilienmärkten verschärfen.

 

Zu wenig Einsatz für die deutsche Autoindustrie

Frankfurt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Wirtschaftspolitik der EU-Kommission scharf kritisiert. „Die Entwicklung der Dienstleistungs- und Finanzmärkte ist wichtig, aber wir brauchen jetzt eine Rückbesinnung darauf, daß ohne Industrie allem die Basis fehlt“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der FAZ. Für manche dort sei der „Industriestandort Europa“ eher ein Fremdwort. „Die EU-Kommission versucht in vielen ihrer Vorhaben, umweltpolitische Schönheitspreise zu gewinnen, allerdings ohne sorgfältige Folgenabschätzung für die Industrie“, meinte Wissmann. Die neue Bundesregierung sollte sich dringend intensiver um die EU-Handelspolitik kümmern und deutsche Interessen in Brüssel deutlich stärker vertreten. Jüngstes Beispiel der verfehlten EU-Politik sei das unausgewogene Freihandelsabkommen mit Südkorea.

 

Zahl der Woche

Mit knapp 6,2 Millionen verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen wird Volkswagen im Gesamtjahr 2009 erneut drittgrößter Automobilhersteller der Welt. Der japanische Toyota-Konzern 2009 kommt auf 7,49 Millionen. General Motors (USA) belegt mit etwa 65.000 weniger wieder Rang zwei. (Quelle: Center of Automotive)

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