© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/09 27. November 2009

Blick in die Medien
Medienkasper
Ronald Gläser

Bei „Deutschland sucht den Superstar“ und Co. ist der Zulauf ungebrochen. Dabei beklagen sich frühere Teilnehmer hinterher oft bitter – nicht nur die rausgemobbten Verlierer, die frustriert über ihre Niederlage sind. Mit Martin Kesici hat jetzt zum ersten Mal  auch ein Sieger in einem Buch ausgepackt. In Zusammenarbeit mit dem Songwriter Markus Grimm gewährt der Gewinner von „Star-Search“ (2003) in „Sex, Drugs und Castingshows“ (Riva Verlag, München 2009, 432 Seiten,17,90 Euro) einen Blick hinter die Kulissen, berichtet über Drogen, Knebelverträge und davon, eine Marionette von Medien- und Plattenkonzernen zu sein. „Die verkaufen dich zwei Jahre im Fernsehen als Fritz, obwohl du Martin heißt, und danach glaubt alle Welt, daß du wirklich Fritz heißt.“ Das Buch ist flott geschrieben. Es ist gut, das alles einmal aus erster Hand zu erfahren, dazu von einem, der ausnahmsweise wirklich talentiert ist, sich aber bei seiner eigentlichen Zielgruppe, den Rock’n’Rollern, unmöglich gemacht hat. Bei denen ist er jetzt nämlich mächtig unten durch. Wenn die „Casting“ hören,  schalten sie ab. Wer will es ihnen verdenken?

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