© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/09 11. Dezember 2009

Neues vom Sport
Wir gegen uns
Curd-Torsten Weick

Deutschland gegen die Ostzone? DDR gegen BRD? West gegen Ost? Das waren noch Zeiten, als die smarte Heide Rosendahl bei der 4x100-Meter-Staffel der Olympischen Spiele 1972 der siegesverwöhnten DDR-Rakete Renate Stecher  davonlief. Welch ein Moment, als ein junger Mann aus Magdeburg Eisenfuß Hotte Höttges, Terrier Berti Vogts und die „Katze von Anzing“, den Maier Sepp, düpierte und mit „seinem Tor zum 1:0 gegen die BRD“ (SUPERillu) bei der Fußball-WM 1974 Geschichte schrieb. Die deutsch-deutschen Sportbeziehungen hatten es in sich. Der Kampf der Systeme spornte zu Höchstleistungen an – und ließ so manch Arges im Schatten liegen. Zeit, sich einmal näher mit dem Sport im geteilten Deutschland zu beschäftigen. „Wir gegen uns“ heißt die Ausstellung, die noch bis zum 5. April im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig zu sehen ist (Di. bis Fr. 9 bis 18 Uhr; Sa./So. 10 bis 18 Uhr; Eintritt frei). Zu bewundern sind unter vielen anderen Exponaten das erste Bahnrennrad mit Carbonrahmen, der sagenumwobene Endspielball der Fußball-WM 1954, die Fahne der gesamtdeutschen Olympiamannschaft (1956 bis 1968) und – natürlich – die Adidas-Sprintschuhe von Renate und Heide.

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