© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Meldungen

Chile: Christdemokrat gegen Rechtsliberalen

Santiago. Die Präsidentenwahl in Chile wird erst in der Stichwahl am 17. Januar kommenden Jahres entschieden. Obwohl der 60jährige Milliardär und Unternehmer Sebastián Piñera Echenique als Spitzenkandidat des rechten Wahlbündnisses Koalition für den Wechsel (CC) vergangenen Sonntag mit 44 Prozent klar vorn lag, könnte der mit 29,6 Prozent zweitplazierte Ex-Präsident Eduardo Frei Ruiz-Tagle dennoch das Rennen für sich entscheiden. Der 67jährige Christdemokrat ist Kandidat des Mitte-Links-Bündnisses Koalition der Parteien für die Demokratie (CPD) und hofft auf die Stimmen der Anhänger des 36jährigen Ex-Sozialisten Marco Antonio Enríquez-Ominami Gumucio, der auf 20,1 Prozent kam. Der Kommunist Jorge Félix Arrate Mac Niven erreichte 6,2 Prozent. Zu Piñeras CC gehört neben dessen rechtsliberaler Partei Nationale Erneuerung (RN) auch die Rechtspartei UDI, in der zahlreiche Anhänger des 2006 verstorbenen Putschpräsidenten Augusto Pinochet engagiert sind.

 

Katalonien: Ja zur Unabhängigkeit?

BARCELONA. Bei einer Volksbefragung haben vergangenen Sonntag 94,88 Prozent der teilnehmenden Katalanen für eine Unabhängigkeit der wirtschaftsstärksten Region Spaniens gestimmt. An der Abstimmung konnten aber nicht einmal zehn Prozent der 7,5 Millionen Katalanen teilnehmen, auch die Hauptstadt Barcelona war ausgeschlossen. Lediglich 27,4 Prozent der Abstimmungsberechtigten gingen zur Urne. Die Befragung sei „nicht illegal, aber juristisch bedeutungslos“, erklärte der sozialistische spanische Justizminister Francisco Caamaño Domínguez. Katalanische Unabhängigkeitsbefürworter wollen 2014 ein echtes Referendum abhalten, was aber nur mit Zustimmung Madrids möglich wäre.

 

Bank Hypo Alpe Adria wird notverstaatlicht

KLAGENFURT. Die wegen der Finanzkrise in Schwierigkeiten geratene Bank Hypo Alpe Adria wird für drei Euro vom österreichischen Staat übernommen. Als Gegenleistung gibt es eine milliardenschwere Kapitalspritze: 825 Millionen Euro kommen von der Bayerischen Landesbank, 200 Millionen vom Land Kärnten und 30 Millionen vom Versicherungskonzern Grawe. Laut Medienberichten hatte sich auch der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, in die Verhandlungen eingeschaltet und auf eine staatliche Rettung gedrängt. Trichet habe vor einem Dominoeffekt gewarnt, erklärte der österreichische Finanzminister Josef Pröll (ÖVP). Der Bund schieße deshalb ebenfalls bis zu 450 Millionen Euro in die Hypo Alpe Adria ein. Die Bayern LB gibt zudem eine Liquiditätsgarantie von fast 3,1 Milliarden Euro.

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