© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Blick in die Medien
Neuer Besen
Ronald Gläser

Die Linke hat die Absetzung des ZDF-Chefschnauzbarts Nikolaus Brender zu einer Staatsaffäre hochgejazzt, die sie nicht war. Jetzt lassen die Parteien schnell Gras über die Sache wachsen, denn sie wollen ja nicht wirklich, daß ihr Einfluß auf die Sender verringert wird. Ein Gutes hat die Sache schon: Nachfolger von Brender wird Peter Frey aus dem ZDF-Hauptstadtstudio. Zwar hat er seine Journalistenkarriere bei linken Leib- und Magenzeitungen (Zeit, FR) gestartet und liegt manchmal in seinen Einschätzungen dermaßen falsch, daß den Lesern seiner Internetkolumne „Freytag“ die Augen tränen. Bei  seinem „Sommer-Interview“ mit Oskar Lafontaine vor der letzten Bundestagswahl hat er aber tatsächlich einmal Millionen Zuschauern gezeigt, wie unabhängiger Journalismus aussehen kann. Er hat den Big Boss der Linken ganz schön in die Mangel genommen, das würde ich mir auch von anderen ARD-ZDF-Journalisten wünschen, wenn sie mit Politikern reden. Die Linken toben heute noch wegen des Lafo-Interviews – schon deshalb hat Peter Frey eine Chance verdient.

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