© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  01/10 01. Januar 2010

Meldungen

Architekt Chipperfield kritisiert Schloßpläne

BERLIN. Der britische Architekt David Chipperfield hat den Entwurf für das Stadtschloß in Berlin heftig kritisiert. „Ich bin nicht vollständig überzeugt, daß die beste Lösung diese seltsame Kombination aus imitierter historischer Schloßfassade und einem modernen Gebäude dahinter ist“, sagte Chipperfield laut einem Bericht des Kunstmagazins Monopol (Januar-Ausgabe). Der Fehler habe bereits in der Ausschreibung gelegen, die mit der Festlegung auf die barocke Fassade jegliche Offenheit vermissen ließ, sagte Chipperfield. „Es war so, als hätte man den Architekten ein Kreuzworträtsel in die Hand gegeben, das bereits gelöst ist.“ Man müsse in Berlins Mitte zwar vom Ersatz des historischen Baus ausgehen. „Die Frage ist nur, wie man den Verlust ersetzt“, sagte Chipperfield mit Blick auf den Entwurf des Architekten Franco Stella, der ab 2010 realisiert werden soll.

 

Würdigung von Philipp Melanchthon

MAGDEBURG. Am 19. April 2010 jährt sich zum 450. Mal der Todestag von Philipp Melanchthon. Daran wird im Rahmen der Lutherdekade „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ mit einem Melanchthonjahr erinnert. Unter der Überschrift „Reformation und Bildung“ widmen sich Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Gottesdienste und Theaterinszenierungen dem Leben und Schaffen des Reformators und Humanisten. In der Lutherstadt Wittenberg kann man vom 16. bis 19. April beim Melanchthon-Wochenende dabei sein und ab 16. April die Ausstellung „Auf dem Weg ... zum neuen Melanchthonhaus“ besuchen. Höhepunkt des Festwochenendes ist die lange Melanchthon-Nacht am 17. April, die im früheren Wohnhaus des Gelehrten mit Theater, Musik und Literatur dessen Leben beleuchtet. Am 18. April wird Melanchthon mit Festgottesdiensten, Festkonzert und Lesung geehrt. Mit einem Festakt zum 450. Todestag klingt das Melanchthon-Wochenende am 19. April in der Schloßkirche aus. Melanchthon war ein Universalgelehrter, das Themenspektrum seiner Vorlesungen reichte von lateinischer und griechischer Grammatik, Rhetorik und Logik über Fächer wie Astronomie und Physik bis hin zur Exegese der Bibel. Schon seine Zeitgenossen bezeichneten ihn als „Lehrer Deutschlands“ . 1526 gründete er in Nürnberg das erste humanistische Gymnasium Deutschlands. Melanchthon liegt neben Luther in der Wittenberger Schloßkirche begraben.

 

Wagner-Wochen an der Deutschen Oper Berlin

BERLIN. Mit der Premiere von „Rienzi, der letzte der Tribunen“ unter der Regie von Philipp Stölzl erreichen die Wagner-Wochen an der Deutschen Oper Berlin am 24. Januar ihren Höhepunkt. Der 42jährige Regisseur, Sohn des Historikers und CDU-Politikers Christoph Stölzl, machte sich mit dem Dreh von Musikvideos (Rammstein, Evanescence) und Werbefilmen einen Namen. In einer Ankündigung heißt es, er interpretiere „Rienzi“ als eine Parabel über „die gefährliche Gratwanderung zwischen Idealismus, Hybris und Realpolitik“. Auf dem Programm der Wagner-Wochen stehen bis zum 21. Februar außerdem noch „Lohengrin“ mit Ben Heppner in der Titelrolle und „Die Meistersinger von Nürnberg“, beide in den alten Inszenierungen des langjährigen Generalintendanten und Chefregisseurs der Deutschen Oper Berlin, Götz Friedrich (1930–2000), „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ von der scheidenden Intendantin Kirsten Harms sowie „Der fliegende Holländer“ in der Regie von Tatjana Gürbaca. Weitere Informationen im Internet: www.deutscheoperberlin.de

 

Statue der (besorgten) Katharina von Siena vor der Engelsburg

mit Blick auf Sankt Peter in Rom: „Anderer Orten muß man das Bedeutende aufsuchen, hier werden wir davon überdrängt und überfüllt. Wie man geht und steht, zeigt sich ein landschaftliches Bild aller Art und Weise, Paläste und Ruinen, Gärten und Wildnis, Fernen und Engen, Häuschen, Ställe, Triumphbögen und Säulen, oft alles zusammen so nah, (…) und dann ist man abends müde und erschöpft vom Schauen und Staunen“, schrieb Goethe 1786 über Rom. Heute wird die „Hauptstadt der Welt“ mit der Enklave Vatikanstadt, dem Sitz des Papstes, wegen ihrer Sehenswürdigkeiten alljährlich von Millionen Touristen besucht, die schauen und staunen. Einen winzig kleinen Ausschnitt bietet jetzt auch der Jahreskalender 2010 „Römische Impressionen“ aus dem MM-Verlag in Aachen (DIN A 3-Format, 18,90 Euro). Die Fotos – unser Bild illustriert den Monat April – stammen von Paul Badde, Historiker und Journalist, der als Korrespondent für die „Welt“ in Rom und beim Vatikan arbeitet und Herausgeber des „Vatican-Magazins“ ist. Internet: www.mm-verlag.com

 

Sprach-Pranger

„Explore the City Limits“

Werbung des Automobilherstellers Opel für den Opel Antara

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