© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/10 15. Januar 2010

Meldungen

Postkommunist gewinnt Präsidentschaftswahl

ZAGREB. Der 52jährige Postkommunist Ivo Josipović hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Kroatien vergangenen Sonntag mit 60,3 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Im ersten Wahlgang Ende Dezember hatte der Kandidat der oppositionellen Sozialdemokraten (SDP) lediglich 32,4 Prozent erhalten. Sein Herausforderer, der linksnationale Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (Ex-SDP), war mit 14,8 Prozent Zweiter geworden. Andrija Hebrang, Vizechef der konservativen Regierungspartei HDZ, schaffte es mit knapp zwölf Prozent nicht in die Stichwahl, da das konservative Lager gleich mit mehreren Kandidaten antrat (JF 52/09). Josipović ist Professor für Völkerrecht. Er vertrat Kroatien vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag. Josipović versprach unter anderem, die Korruption in Kroatien zu bekämpfen.

 

Genfer Theologe warnt vor Islamisierung

GENF. Der indischstämmige protestantische Theologe Shafique Keshavjee hat vor Naivität im Umgang mit Muslimen gewarnt. „Der Dialog mit dem Islam darf sich nicht mehr darin erschöpfen, Floskeln in höflichem Ton auszutauschen, die sich auf harmlose Stellen des Korans beziehen“, erklärte der Genfer Universitätsprofessor in der Zürcher Weltwoche. „Mohammed ruft die Muslime auf, jene, die sich zu einer anderen Religion bekennen, zu töten.“ Das sei nicht bloß Theorie. „Die Imame im Westen versichern, daß dieses Prinzip hier nicht angewendet wird. Aber das genügt nicht. Sie müßten sich auch zum Inhalt äußern und aufzeigen, wie man diese Aussage konstruktiv interpretieren könnte“, so Keshavjee. „Nach muslimischem Recht müssen sich Nichtmuslime zum Islam bekennen, wenn sie eine Muslimin heiraten wollen. In solchen Ehen wird auch großer Druck auf die Kinder ausgeübt, die ebenfalls zum Islam übertreten sollen. Das führt zu einer schleichenden Islamisierung und ist nicht akzeptabel.“

 

Gegen mehr Autonomie von Frankreich

PARIS. Die Einwohner von zwei  Überseedépartments haben sich in Volksabstimmungen gegen eine größere Unabhängigkeit von Frankreich ausgesprochen. Im südamerikanischen Französisch-Guayana votierten 67,9 Prozent der Einwohner gegen entsprechende Reformpläne. Auf der Karibikinsel Martinique waren es sogar 80 Prozent. Auch auf der Inselgruppe Guadeloupe soll es nach den Regionalwahlen im März ein Referendum über mehr Autonomie geben. Die Gebiete gehören als Teil Frankreichs zur EU und zur Euro-Zone. In Guayana betreibt die Europäische Weltraumorganisation ESA den Weltraumbahnhof CSG für die Ariane-Raketen.

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