© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/10 22. Januar 2010

Leserbriefe

Zu: „Helmut Matthies soll abschwören“ von Christian Vollradt, JF 2/10

Den Mächtigen schon immer ein Dorn im Auge

Es war absehbar, daß Helmut Matthies mit der Entgegennahme eines mittelbar von der JUNGEN FREIHEIT verliehenen Preises sich der Hatz linker Volkspädagogen aus der Führungsetage der evangelischen Kirche würde aussetzen müssen. Der selbständig denkende Mensch und Freigeist, der nicht bereit ist, sein Gehirn wegzuwerfen, um sich opportunistisch dem gesellschaftlichen Mainstream anzupassen, war den Mächtigen schon immer ein Dorn im Auge. Waren es früher absolutistisch regierende Kaiser und Könige, faschistische oder sozialistische Diktatoren, sind es heute eben die politisch korrekten Eiferer, die alles verbieten wollen, was nicht so denkt und redet wie sie.

Es ist vor allem dieser abstoßende, an die Jakobiner zur Zeit der Französischen Revolution erinnernde Fanatismus, indem diese Leute sich anmaßen, anderen oberlehrerhaft vorschreiben zu wollen, was diese zu denken, zu tun und zu lassen haben. Dabei handelt es sich um eine gnadenlose Intoleranz, jedoch ausgeübt im Namen der Toleranz. Daher sollte Matthies die Kritik an seiner Person als Auszeichnung betrachten. Es sind genau die Richtigen, die gegen ihn geifern.

Stephan Zankl, München

 

 

Zu: „Trotz Widerständen zum Erfolg“ von Klaus Peter Krause, JF 3/10

Verödeter Lebensraum

Da ich das Buch nicht gelesen habe, muß ich mit Urteilen zurückhaltend sein. Aber es scheint so, daß die angeführten Unternehmen in erster Linie im Dienstleistungssektor tätig sind und nicht in der Wertschöpfung. Die moderne Informationstechnik hat ihnen den Weg geebnet. Ob dies für die Volkswirtschaft insgesamt von Vorteil ist, muß sich noch zeigen. Jedenfalls dürften Menschen entlassen worden sein, die unsere Sozialkassen belasten und dadurch auch psychisch leiden. Da man sich aus dem Warensortiment immer nur das aussucht, was Gewinn bringt, und das weniger Wirtschaftliche dem Sterben überläßt, lassen sich Geschäfte, die noch etwas reparieren und einen gut beraten, mittlerweile mit der Lupe suchen, und das Bild unserer Städte ist infolge der Ladenketten eintöniger geworden. Ansprechender Lebensraum ist abhanden gekommen.

Udo Knau, Minden

 

 

Zu: „Außen Demokratie, nach innen Tyrannei“ von Jürgen Liminski, JF 3/10

Hochmütige Bereitwilligkeit

Leider machte der Artikel auf mich einen recht hochmütigen Eindruck. Neben einigen Fehlern (die Schiiten erwarten die Rückkehr des Mahdi, nicht die Alis) verwundert am meisten, wie bereitwillig der Autor einen israelischen Militärschlag gutheißt. Denn auf einen solchen würde zwangsläufig ein iranischer Gegenschlag folgen, wenn auch „nur“ mit konventionellen Waffen. Das Resultat wäre auf jeden Fall ein enormes Blutvergießen, egal ob die Proteste anhalten oder nicht.

Gottfried Straube, Eichenau

 

 

Zu: „Beliebig und angepaßt“ von Michael Paulwitz, JF 3/10

Rückzug aus der EKD

Was sich die EKD in den letzten Jahren an Hetze und Diffamierung ihrer eigenen Gläubigen erlaubt hat, kann nur mit Rückzug aus dieser linksextremistischen Organisation quittiert werden.

Mit Ekel und Abscheu erinnere ich mich an den Pastor Stephan Fritz, als dieser zum 60. Jahrestag der Vernichtung der Frauenkirche von der Kanzel dieser Kirche verkündete, Dresden sei keine unschuldige Stadt gewesen, sondern eine Nazi-Stadt wie alle anderen. Die Obrigkeit der EKD, welche ansonsten immer mit einer Meinung agiert, hat diesen Vorfall offenbar mit Zustimmung zur Kenntnis genommen. Die barbarische Vernichtung der Stadt Dresden und der Hunderttausenden zivilen unschuldigen Opfer wurde demnach von der EKD als kriegsbedingter Kollateralschaden abgewertet. Ich bin beschämt, daß ich diese verwirrten Polit-Querdenker durch meine entrichtete Kirchensteuer noch unterstützt und gefördert habe.

Ekkehard Ahland, Schloß Holte

 

 

Zu: „Kampagne gegen Konservative“ von Dieter Stein, JF 2/10

Mehr um Gottes Wort kümmern

Es ist erschütternd, wie linksextremistisches Gedankengut in manchen kirchlichen Leitungsgremien und auch freikirchlichen Einrichtungen Einzug hält und von dort versucht wird, Gemeindeglieder damit zu infiltrieren. Zur Zeit erleben wir selbiges in unserer Gemeinde (Christus Gemeinde Diespeck). Dort engagieren wir uns mit der Pro-Vita-Arbeit. An unserer Pinnwand veröffentlichten wir Artikel aus der JF über den Marsch für das Leben in Berlin. Diese Artikel wurden von der Gemeindeleitung ohne unser Wissen entfernt, da die JF rechtsextrem sei.

Seit Jahren lese ich regelmäßig mit Interesse die JF und idea. Dabei muß ich immer wieder feststellen, daß es gerade diese beiden Zeitschriften sind (vielleicht sogar nur diese), die christlich-konservativ berichten. Daß diese sich dem Rechtsextremismus nähern würden, ist Infamie. Außerdem wird der „Kampf gegen Rechts“ vornehmlich aus dem linksextremen und -radikalen Spektrum gesteuert.

Ich würde mir sehr wünschen, daß gerade diejenigen in Kirchen und Gemeinden, die meinen, sie müßten sich im „Kampf gegen Rechts“ (gegen Links gibt es leider keine Initiative!) ungeprüft engagieren, sich mehr um Gottes Wort kümmerten. „Seid nüchtern und wachsam; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1. Petr. 5,8).

Werner Thiele, Diespeck

 

Zum Glück nicht gemacht

Es gab mal eine Zeit, da habe ich ernsthaft erwogen, zum Protestantismus zu konvertieren. Gott sei Dank habe ich diesen Schritt nicht vollzogen – in einer solchen „Kirche“ hätte ich mich als Konservativer niemals heimisch gefühlt.

Andreas Nickmann, Pörnbach

 

 

Zu: „Helmut Matthies soll abschwören“ von Christian Vollradt, JF 2/10

Wagner war mal national

Es ist schon erstaunlich, zu welchen Haltungen ein Mann fähig ist, der sich zu DDR-Zeiten aufmüpfig mit national-konservativen, teils christlich-fundamentalistisch unterfütterten Positionen – dies kann der Schreiber dieser Zeilen guten Gewissens bezeugen! – gespreizt hat.

Daß Frau Löwenthal sich persönlich verletzt fühlt, ist gut zu verstehen. Als jemand, der Christhard Wagners Lebensgeschichte und Einstellungen aus gemeinsamen Jugendtagen kennt, teile ich ihre Betroffenheit. Als früherer Freund möchte ich ihn eindringlich fragen: Christhard, glaubst du wirklich, daß diese handvoll Kostüm-Nazis, die uns zur Einschüchterung telegen von den immergleichen Filmkassetten über das Fernsehen vorgeflimmert werden, eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie sind?

Und bereiten dir andererseits die ausufernde Überfremdung, insbesondere der millionenfache Vormarsch des totalitären Islam und ein sich immer faschistoider gebärdender Linksextremismus wirklich keinerlei Kopfzerbrechen? Warum verrätst du unseren Patriotismus? Woher diese unbegreifliche antideutsche Phobie?

Wolfgang Walter, Kutzenhausen

 

Nur zwei Pflichten gehabt

Aus einem katholischen Elternhaus stammend, hatten wir als Kinder nur zwei Pflichten: 1. den sonntäglichen Gottesdienst zu besuchen, 2. mittwochs das ZDF-Magazin anzusehen. Das hat mich für mein Leben geprägt, und ich bin hierfür meinen Eltern dankbar.

Franz H. Schneider, Wilnsdorf

 

Steuer ungeniert eingestrichen

Die Lateinkenntnisse auch evangelischer Theologen sind schon lange nicht mehr das, was sie einmal waren. Aber eine lateinische Weisheit scheint sich tief im Unterbewußtsein mancher evangelischer Kirchenleitungen festgesetzt zu haben: Pecunia non olet – Geld stinkt nicht, nämlich das Geld der JF-Leser. Denn da bläst die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland durch ihren Bildungsreferenten zur Hatz gegen Helmut Matthies – und damit auch gegen die JUNGE FREIHEIT und ihre Leser. Aber deren Kirchensteuer streicht sie weiterhin ungeniert ein. Mein Vorschlag: Die evangelischen Landeskirchen zahlen allen, die ein JF-Abonnement nachweisen können, die Kirchensteuer zurück. Das wäre wenigstens charaktervoll.

Edelbert Breu, Lauterhofen

 

 

Zu: „Geburt eines Menschheitsfeindes“ von Doris Neujahr, JF 2/10

Erpressung und Vertragsbruch

Zum Waffenstillstand vom 11. November 1918 gehörte ein Abkommen, das Deutschland mit seinen Kriegsgegnern geschlossen hatte. Gemäß diesem Abkommen sollte das Friedensprogramm des US-Präsidenten Wilson Grundlage des später zu schließenden Friedens sein. Um diesen Vorfriedensvertrag zu erhalten, hatte Deutschland alle von den Kriegsgegnern gestellten Forderungen erfüllt.

Während der Friedenskonferenz von Paris warnte Wilson: „Gegenüber Deutschland sind wir beim Abschluß des Waffenstillstandsvertrages genau umschriebene Verpflichtungen eingegangen.“ Deutschland hatte also einen echten Rechtsanspruch auf einen Wilson-Frieden. Die deutsche Delegation protestierte in ihrer schriftlichen Stellungnahme völlig zu Recht gegen den Vertragsentwurf.

Die Antwort der Siegermächte war das Ultimatum vom 16. Juni 1919. Der Text endet mit der ultimativen Forderung, den Friedensvertrag zu unterschreiben, ansonsten werde der Krieg gegen das unbewaffnete Deutschland fortgesetzt. Knapp vier Stunden vor Ablauf des Ultimatums nahm die deutsche Nationalversammlung den Frieden vorbehaltlos an.

Es gibt genügend prominente Zeugen auf seiten der Siegermächte, die den Bruch des Waffenstillstandsvertrags heftig kritisierten. Der britische Diplomat Harold Nicolson schrieb später, von 23 Friedensbedingungen, die beim Waffenstillstand vereinbart worden seien, seien im Friedensvertrag 17 gebrochen worden.

Josef Frey, Pfinztal

 

 

Zu: „Nagelprobe“ von Rudi Pawelka, JF 2/10

Schwerer zu bewerten

In einem Interview stellte Gesine Schwan fest, daß es „in bezug auf den Opferstatus nicht akzeptabel ist, die Vertriebenen mit den Polen gleichzustellen“. Die unsagbaren Schrecknisse, die die Ostdeutschen bei ihrer Vertreibung – in ihrem Ausmaß und ihrer Brutalität einmalig in der Weltgeschichte – erleiden mußten, sind wesentlich schwerer zu bewerten als das, was die Polen in ihrer Hybris mit herbeigeführt und dann erlitten haben. Polen löste in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Angriffskriege, Annexionen und Unterdrückung der Minderheiten im eigenen Land mit allen seinen Nachbarn Feindseligkeiten aus. Unwillig zu einer vernünftigen Lösung mit Deutschland, strebte Polen in falschem Vertrauen auf England den militärischen Konflikt an und ließ sich als „Zündholz“ benutzen.

Dr. Bonifaz Ullrich, Blieskastel

 

 

Zu: „Nicht so leicht zu beurteilen“ von Michael Wiesberg, JF 2/10

Bitte den Nachweis erbringen!

In seinem Artikel behauptet der Autor, das „Gros der Klimaforscher“ oder „die überwältigende Zahl der Klimaforscher“  unterstütze den behaupteten Zusammenhang zwischen anthropogenem CO2-Ausstoß und Klimaveränderungen im Sinne einer globalen Erwärmung, was als „wissenschaftlicher Konsens“ angesehen werden könne. Wie er zu dieser Erkenntnis gekommen ist, läßt er offen.

Da aber im Internet unter der Seite www.petitionproject.org allein in den USA 31.486 namentlich genannte Wissenschaftler massiv Widerspruch gegen diesen behaupteten Zusammenhang eingelegt haben, insbesondere auch Nobelpreisträger und frühere Mitglieder des IPCC, ist er hiermit aufgefordert, den Nachweis für seine Behauptung durch entsprechende Namenslisten zu erbringen – wobei aber diejenigen Forscher, die ihre Forschungstätigkeit in solchen staatlich geförderten Instituten ausüben, die politische „Auftragsforschung“ betreiben, zweckmäßigerweise unberücksichtigt bleiben sollten.

Dr. Folkard Edler, Hamburg

 

Die Augen öffnend

Ich danke Ihnen für Ihre in jeder Hinsicht großartige Behandlung des Themenkomplexes „Klimawandel“ im Vorfeld der „Weltklimakonferenz“ in Kopenhagen. Sie gehören zu den wenigen Medien, die hier die seriösen Naturwissenschaftler ausführlich zu Wort kommen lassen, und tragen damit hoffentlich dazu bei, all den „nützlichen Idioten“, denen man bislang weismachen konnte, durch den Kauf von „Energiesparlampen“ unsere Welt vor dem Feuertod zu retten, die Augen zu öffnen.

Dr. Mascha-Maria Stumm, Hannover

 

 

Zu: „Emotionen hier, Vorwürfe dort“ von Michael Manns, JF 52-53/09

Realistische Antwort

Eine realistische Antwort auf die Klimahysterie in Kopenhagen. Daß die Erde sich seit 1906 um circa 0,7 Grad erwärmt hat, mag stimmen. Aber bereits die mittelalterliche Warmzeit vom 9. bis zum 14. Jahrhundert brachte eine höhere Erwärmung, die dann im 15. bis 18. Jahrhundert durch eine kleine Eiszeit wieder zurückgeführt wurde.

Derartige Klimaschwankungen waren sicherlich nicht von Menschen verursacht, sondern sind für das Erdklima normal. Den bei weitem größten Einfluß auf das Klima hat nach wie vor die Sonne.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Wunder sind möglich“ von Thorsten Hinz, JF 1/10

Ein gesamtdeutscher Artikel

Ich habe mit großer Freude den Beitrag auf der Titelseite gelesen. Hier wurde es endlich geschafft, einen Beitrag zu verfassen, der die Bürger der BRD auf einer Augenhöhe sieht – egal, ob sie aus Trizonesien oder der SBZ stammen, also ohne Ossi-Wessi-Hudelei.

Sicher war das Wohlstandsgefälle ein Grund, warum die Deutschen im Osten mehr an der Einheit hingen als im Westen. Ein anderer, wichtiger Grund aber liegt in der jeweiligen Erziehung: Den Trizonesiern wurde von ihren Besatzern eingetrichtert, Deutschland trage die alleinige Schuld an beiden Weltkriegen. Demgegenüber predigte man in der SBZ: Das kapitalistische System an sich sei schuld und müsse durch den Sozialismus überwunden werden. Die Einheit Deutschlands wurde daher weder im Geschichts- noch im Staatsbürgerkundeunterreicht angegriffen. In der Schulmeinung lag die Schuld für die Teilung eindeutig bei den Westmächten und ihren Handlangern.

Jürgen Neithardt, Stuttgart

 

 

Zu: „‘Sie arbeiten zuviel’“ von Florian Lux, JF 52-53/09

Was ein Volk groß macht

Wie kann jemand lieben, der sich selbst nicht mag? Das sind die Grundzüge, die man immer wieder verfolgen kann in der Entstehung der deutschen Nation. Schon Heinrich Heine erkannte: Keine Nation ist innerlich so zerrissen wie die Deutschen. Manchmal ist es geradezu peinlich, wie das Verhalten von Merkel zur Siegesfeier in Frankreich 2009.

Ich lebe in Kanada. Hier hat jedes größere Dorf eine „Legion“. Das ist ein Gebäude, das nur zur Nutzung und zu Ehren der Veteranen für die Allgemeinheit jeden Tag zur Verfügung steht und wo soziale Treffen stattfinden.

Dabei kann Deutschland wirklich stolz auf sich sein – was es nach 1945 geleistet hat! Fangt doch endlich an, Euch selbst zu lieben und den Stolz und die Selbstachtung wiederzufinden. Bescheidenheit und Selbstbewußtsein sowie Offenheit und Wahrheit sind Eigenschaften, die einen Menschen und ein Volk groß machen, nicht Großmanssucht oder Duckmäusertum. Das Land braucht Leute wie zu Guttenberg, damit es wieder aufrecht gehen kann.

Dieter W. Kalb, Vancouver, Kanada

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen