© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/10 29. Januar 2010

Prozess gegen Islamkritiker Wilders
Europa in Not
von Thorsten Hinz

Der Prozeß gegen den holländischen Politiker und Islamismus-Kritiker Geert Wilders, der wegen „Volksverhetzung“ angeklagt ist, betrifft alle Europäer. Ausschlaggebend für die Anklage ist die Angst vor Islamisten. Um sie zu besänftigen, will ihnen der Staat Wilders‘ Kopf präsentieren. Angst haben die etablierten Eliten auch vor ihrer Delegitimierung durch die Wähler. Ein verurteilter Wilders verlöre das passive Wahlrecht und könnte damit nicht bei den kommenden Parlamentswahlen antreten, was wieder einmal zeigt: Volksverhetzungsparagraphen sind im Kern demokratie- und volksfeindlich!

Und schließlich fürchten die Intellektuellen und die Medien, deren humanitaristische Ideologie den Unterschied zwischen Bürger- und Menschenrechten eingeebnet hat, nichts so sehr, als Rechenschaft über ihr Versagen ablegen zu müssen. Ohne Verantwortungsgefühl haben sie geholfen, die Lage herbeizuführen, die sie jetzt widerlegt. Um sich unter den veränderten Bedingungen ihr Auskommen zu sichern, wollen sie das Leichentuch des Schweigens über das legen, was sie angerichtet haben. Manche Kommentare vermitteln den Eindruck, daß sie Wilders’ Kaltstellung per Gerichtsbeschluß für die humanere Lösung halten, doch für seine physische Eliminierung ebenfalls Verständnis aufbrächten. Nicht nur Holland ist in Not!

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