© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/10 05. Februar 2010

Ypsilantis linkes Netzwerk
Von gestern, für morgen
von Thorsten Hinz

Vom Institut für Solidarische Moderne, das Politiker aus SPD, Linkspartei und Grünen nebst intellektuellen Sympathisanten gerade aus der Taufe heben, geht eine klare Botschaft aus: Die psychologische und theoretische Vorbereitung von rot-rot-grünen Koalitionen läuft auf vollen Touren.

Die Situation dafür ist günstig: Schwarz-Gelb unter Kanzlerin Angela Merkel taumelt und besitzt kein Konzept, um der Mischung aus Arbeitsmarkt-, Sozial- und Finanzkrise Herr zu werden, die unter dem volkstümlichen Begriff „Neoliberalismus“ zusammengefaßt wird. Schon wird die Möglichkeit einer kontrollierten Inflation lanciert, um die Bankenzeche zu bezahlen. Damit würde die Lebens- und Arbeitsleistung von Millionen tüchtiger Bürger entwertet.

Dagegen setzen die solidarischen Modernisten einen „menschenrechtsorientierten Kosmopolitismus“, ein „globales Ernährungsregime“ und einen Sozialstaat, der sich von der „Arbeits- und Leistungslogik zu einem bürgerrechtlich begründeten Arrangement“ weiterentwickelt. Das bedeutet: Noch mehr Umverteilung! Der Rest besteht aus Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Ausländer-, Frauen- und Klima­beauftragte.

Das klingt nach einem Programm von gestern – das schon morgen Wirklichkeit werden kann!

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