© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/10 19. Februar 2010

Meldungen

Südtirol: „Hier spricht man Italienisch!“

WIEN/BOZEN. Angesichts mehrerer Auseinandersetzungen zwischen italienischen Amtspersonen und deutschsprachigen Südtirolern hat die FPÖ ankündigt, diese Vorfälle zum Thema der nächsten Tagung des Südtirol-Ausschusses im Wiener Parlament machen zu wollen. „Ungestraft wird immer öfter der gesetzlich geregelte Anspruch auf Gebrauch der eigenen deutschen Sprache in Südtirol mißachtet“, erklärte der freiheitliche Südtirol-Sprecher Werner Neubauer. Der jüngste Fall in Sexten, wo ein Kontrolleur auf einer Skiloipe einem Deutsch sprechenden Langläufer erklärt hatte: „Siamo in Italia e qui si parla italiano“ („Wir sind in Italien, und hier spricht man Italienisch!“), sei „ein weiteres Beispiel für eine Überheblichkeit und gesetzwidrige Anmaßung, die nicht hingenommen werden kann“, meinte der FPÖ-Politiker. „Es gab bisher in keinem der bisher aufgezeigten Fälle Sanktionen gegen die Gesetzesbrecher. Das ermuntert unbelehrbare italienische Chauvinisten zu weiterem Fehlverhalten“, so Neubauer.

 

Ägypter rächen sich an Südamerikanern

MAILAND. Der Tod eines 19jährigen Einwanderers aus Ägypten hat in der Nacht zum Sonntag  schwere Ausschreitungen in Mailand ausgelöst. Der Nordafrikaner und sein Begleiter waren am Samstagabend im Bus mit einer Gruppe Südamerikaner in einen Streit geraten, der tödlich endete. Dutzende Migranten aus Afrika randalierten daraufhin stundenlang in einem überwiegend von Südamerikanern bewohnten Stadtviertel, sie warfen Autos um, zerstörten Geschäfte und setzten Müllcontainer in Brand. Die Polizei nahm schließlich über dreißig Nordafrikaner fest. Die am auslösenden Streit beteiligten Südamerikaner konnten zunächst nicht ermittelt werden. Mailands Vizebürgermeister Riccardo De Corato erklärte, die Gewalt komme nicht überraschend, das Viertel um die Via Padova sei „ein Pulverfaß“. In Mailand lebten insgesamt 200.000 Ausländer, darunter 40.000 Illegale.

 

Langjährige Haftstrafen wegen Terrorplanung

SYDNEY. Ein australisches Gericht hat fünf Islamisten wegen der Planung von Terroranschlägen zu Haftstrafen zwischen 23 und 28 Jahren verurteilt. Die Männer seien Fanatiker und trügen ihre Inhaftierung wie ein Ehrenzeichen, erklärte der Supreme-Court-Richter Anthony Whealy bei der Verkündung des Strafmaßes am Montag. Bereits im Oktober vorigen Jahres waren die fünf australischen Muslime für schuldig befunden worden, zur Vergeltung für den australischen Einsatz in Afghanistan Attentate vorbereitet zu haben. Bei ihrer Festnahme 2005 waren Waffen, Chemikalien für den Bombenbau und 28.000 Schuß Munition gefunden worden.

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