© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/10 05. März 2010

Meldungen

Sarrazin bleibt vorerst SPD-Mitglied

Berlin. Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin kann weiter auf seinen Verbleib in der SPD hoffen. Eine Verhandlung über einen Ausschlußantrag gegen den Bundesbankvorstand endete am Montag nach siebenstündiger Dauer ergebnislos. Der Kreisvorstand Spandau und der Vorstand des Ortsverbands Alt-Pankow hatten beantragt, den früheren SPD-Politiker wegen seiner einwanderungskritischen Interview-Äußerungen aus der Partei auszuschließen. Im Dezember hatte die Schiedskommission des SPD-Kreisverbands Charlottenburg-Wilmersdorf diese Anträge noch abgewiesen. Die beiden Verbände waren daraufhin in Berufung gegangen. Sarrazin hat sich unterdessen erneut mit einer provokanten Aussage zu Wort gemeldet: Um Kosten zu sparen, sollten Hartz-IV-Empfänger „kalt duschen“, empfahl Sarrazin in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

 

Terrorismus: Behörden warnen vor Islamisten

Düsseldorf. Die Zahl der Islamisten in Deutschland, die als sogenannte Top-Gefährder eingestuft werden, ist in den vergangenen Monaten um 20 Prozent gestiegen. Das berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden. Demnach stehen derzeit 120 Personen in Deutschland unter Verdacht, Terror-Anschläge zu planen. Zudem rechnen die Behörden mehr als 330 Personen dem engeren Umfeld der Top-Gefährder zu. Auch wachse die Zahl der Islamisten, die als gewaltbereit angesehen werden, und liege derzeit bei rund 1.1000. In den vergangenen acht bis neun Monaten seien zudem 200 Ausreisen in Ausbildungslager für islamistische Terroristen registriert worden.

 

Brennende Autos lassen Versicherungen steigen

DORTMUND. Versicherungsunternehmen haben auf die Auto-Brandstiftungen in Großstädten mit einer Anpassung der Gebühren reagiert. Dabei werde bei der Prämienberechnung nun zunehmend der genaue Wohnort des Halters berücksichtigt, berichtet das Magazin Der Selbständige. Anstelle einer groben Einteilung in Regionen differenzieren Versicherungen ihre Preise bei bestimmten Gegenden vielmehr „nach Wohnbezirk, Straße und gegebenenfalls sogar der Hausnummer der jeweiligen Kunden“. Dies könne zur Folge haben, daß in Ballungsgebieten wie Hamburg und Berlin sich Unterschiede in der Höhe der Versicherungsgebühren schon dann ergeben, wenn „man am Anfang oder dem Ende einer Straße wohnt“. Im Extremfall könne sie für den gleichen Wagentyp um mehr als hundert Prozent abweichen. Hintergrund ist der enorme Schaden, der aus Brandanschlägen auf Autos entsteht. Laut Informationen des Magazins wurde in einzelnen Fällen sogar schon eine Schadensregulierung mit dem Hinweis auf „innere Unruhen“ verweigert.

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