© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/10 19. März 2010

Zitate

„Die sich heute links nennen, sind für mich reaktionäres Pack garniert mit jungen Trotteln – und karrieregeil. Die wirkliche Linke in Deutschland ist die SPD. Sie hat eine große demokratische Tradition, ist aber leider in einem schlechten Zustand.“

Wolf Biermann, Liedermacher und Lyriker, am 15. März gegenüber derwesten.de

 

 

„Heute wird ununterbrochen die eine Welt beschworen, der friedliche kulturelle Austausch unter den Völkern, ohne auf dessen Voraussetzung zu achten, die Sprache des anderen zu kennen und zu üben. Der Dialog soll sich möglichst auf eine Sprache beschränken, auf die amerikanische Variation des Englischen. In diesem Sinne richteten deutsche Universitäten Master-Studiengänge mit englischer Unterrichtssprache ein, um ihre Internationalität zu betonen.“

Eberhard Straub, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 12. März

 

 

„Für den linksextremistischen Terror in Deutschland hatte ich nie Sympathien. Als ich mich dann später gegen die deutsche Teilung aussprach, wurde ich auf einmal als Konservativer bezeichnet, als Nationalist. Die SPD betrachtete die Teilung als ein Faktum und hielt den Wiedervereinigungswunsch für nationalistisch. Zuerst war ich ein Linksextremist, dann ein Konservativer. Ich habe mich nicht geändert, sondern sie, die Einteiler und Etikettierer, haben mich verschoben.“

Martin Walser, Schriftsteller, in der „Weltwoche“ vom 11. Februar

 

 

„Bei diesem Schoah-Kult handelt es sich, so muß man wohl sagen, um eine Art Religion mit festen Ritualen. Dazu gehört – ungeachtet aller heutigen Realitäten – die feste Überzeugung, die Deutschen seien die ewigen Täter und die Israelis die ewigen Opfer, weshalb die Gesetze und Regeln demokratischer Staaten für letztere nicht zu gelten hätten: ein Sonderfall halt. Diese Religion erfreut sich nicht nur in Israel großer Beliebtheit. Auch vielen Deutschen kommt eine solche Mystifizierung von Auschwitz gelegen.“

Iris Hefets, israelische Publizistin, in der „taz“ vom 9. März

 

 

„Ich habe eher das Gefühl, daß die Generation nach mir hier noch nationalistischer wird. Deren Eltern mußten sich kaum integrieren, aus der Türkei geholte Ehepartner mußten nicht mal einen Sprachkurs machen. Hier wurde ja immer nur weggeguckt und lächelnd toleriert, wenn ein Kind nicht zum Sportunterricht kommen durfte oder wenn ein Mädchen plötzlich nicht mehr zur Schule kam, weil sie verheiratet worden war.“

Sibel Kekilli, Schauspielerin, im „Kultur Spiegel“ 3/10

 

 

„In der Geschichte, das wissen wir von Marx, wiederholt sich die Tragödie als Farce. Ausgerechnet eine Frau aus der DDR, die von vielen CDU-Mitgliedern mit einer Bürgerrechtlerin verwechselt wurde und damit viele nützliche Vorschußlorbeeren bekam, eine, die als Reformerin auftrat und dafür gefeiert wurde, führt das vereinte Deutschland zurück in neosozialistische Zeiten.“

Vera Lengsfeld, CDU-Politikerin und Autorin, am 9. März auf ftd.de

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen