© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/10 19. März 2010

Meldungen

Ausländer erziehen Kinder zu Hause

Wiesbaden. Ausländer schicken ihre Kinder seltener in einen Kindergarten als deutsche Eltern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden betrug die Betreuungsquote bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren mit einem sogenannten Migrationshintergrund zum Stichtag 1. März 2009 knapp 47 Prozent, während der Anteil von deutschen Kindern, die in einer Kindertageseinrichtung oder durch eine Tagesmutter betreut werden, bei rund 61 Prozent liegt. Für die Statistiker haben Kindern einen Migrationshintergrund, wenn mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist. Die Staatsangehörigkeit der Eltern oder des Kindes sind dabei unerheblich.

 

Sarrazin darf  SPD-Mitglied bleiben

Berlin. Der Bundesbank-Vorstand und ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin darf Mitglied der Sozialdemokraten bleiben. Dies hat die Landesschiedskommission der SPD am Montag entschieden. Damit scheiterten der Kreisvorstand Spandau und der Vorstand des Ortsverbands Alt-Pankow auch im Berufungsverfahren mit ihrem Antrag, den Politiker wegen seiner einwanderungskritischen Äußerungen (siehe auch Seite 17 und 19) aus der Partei auszuschließen. Nach Ansicht der Partei-Juristen erfüllten Sarrazins Worte „nicht sämtliche Merkmale“ dessen, was als rassistisch definiert werde, selbst wenn er sich „radikal bis zum Tabubruch“ geäußert habe. Eine Volkspartei wie die SPD müsse solche provokanten Äußerungen aushalten. Sarrazin kündigte nach dem Verfahren an, er werde selbstverständlich in der SPD bleiben.

 

Thyssen Krupp verkauft Werft an Araber

Hamburg. Die Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss wird von Thyssen Krupp an den arabischen Schiffbauer Abu Dhabi Mar verkauft. Laut Financial Times Deutschland sollen die Verträge über einen Verkauf von 80 Prozent des Schiffneubaus mit 1.700 Beschäftigten in der kommenden Woche unterzeichnet werden. Mit dem Verkauf sollen zwei Aufträger der Araber an die Werft über Kriegesschiffe im Wert von 2,5 Milliarden Euro verbunden sein. Der Verkauf der Werft gilt als sicherheitspolitisch heikel, da Blohm + Voss auch am Bau der Fregatten vom Typ F 125 beteiligt ist. Dem Bericht zufolge soll die technologische Führung für das Rüstungsgeschäft in deutscher Hand bleiben. Auch der zivile Teil der U-Boot-Werft HDW in Kiel werde an die Araber verkauft, berichtet die Zeitung. Über einen Verkauf von Anteilen an der U-Boot-Sparte von HDW werde derzeit nicht verhandelt. Die Araber hätten aber „großes Interesse“ an dem Weltmarktführer für U-Boote mit dem Brennstoffzellenantrieb.

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