© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/10 19. März 2010

Meldungen

Autoren fordern Schutz geistigen Eigentums

LEIPZIG. Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) hat sich anläßlich der Leipziger Buchmesse für eine stärkere Beachtung des Urheberrechts ausgesprochen. In einer „Leipziger Erklärung zum Schutz geistigen Eigentums“ fordert der Verband alle Beteiligten im Literaturbetrieb auf, geistigen Diebstahl „eindeutig zu verurteilen“. „Wenn ein Plagiat als preiswürdig erachtet wird, wenn geistiger Diebstahl und Verfälschungen als Kunst hingenommen werden, demonstriert diese Einstellung eine fahrlässige Akzeptanz von Rechtsverstößen im etablierten Literaturbetrieb“, heißt es in der Erklärung. Künstlerische Kreativität könne langfristig in einer Gesellschaft nur gedeihen, wenn alle künstlerischen Wortschöpfer sich darauf verlassen könnten, daß ihr Urheberrecht an ihren Werken geachtet wird. „Mißachtung, Aushöhlung und sträfliche Verletzung des Urheberrechts führt zur Entwertung, Aufgabe und schließlich zum Verlust jedweder eigenständigen intellektuellen und künstlerischen Leistung“, heißt es in der Erklärung weiter. Kopieren ohne Einwilligung und Nennung des geistigen Schöpfers werde in der jüngeren Generation, auch aufgrund von Unkenntnis über den Wert kreativer Leistungen, gelegentlich als Kavaliersdelikt angesehen. „Es ist aber eindeutig sträflich – ebenso wie die Unterstützung eines solchen ‘Kunstverständnisses’“. Damit spielt der Schriftstellerverband auf den Fall Helene Hegemann an, deren wegen Plagiatsvorwürfen umstrittener Debütroman „Axolotl Roadkill“ für den Leipziger Buchpreis nominiert wurde. Zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehören Günter Grass, Christa Wolf, Erich Loest, Friedrich Schorlemmer und Sybille Lewitscharoff.

 

„Sprachwahrer des Jahres“: Guttenberg vorn

ERLANGEN. Karl-Theodor zu Guttenberg ist zum „Sprachwahrer des Jahres“ gewählt worden. Der Bundesverteidigungsminister errang mit 35 Prozent der Stimmen den ersten Platz vor dem ehemaligen Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert (16,7 Prozent) und Louis van Gaal, Trainer des FC Bayern München (16,3 Prozent). Sprachgewandtheit und eine verständliche Sprache hätten den Ausschlag für zu Guttenberg gegeben, teilte die Viertelsjahreszeitung Deutsche Sprachwelt anläßlich der Leipziger Buchmesse mit.

 

Kindesmißbrauch: Verjährung aufheben

BREMEN. Die CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft fordert in einem Dringlichkeitsantrag eine Aufhebung der Verjährungsfristen bei sexuellem Mißbrauch von Kindern. Die jüngst bekanntgewordenen Fälle von Kindesmißbrauch in Internatsschulen zeigten, daß der Gesetzgeber handeln müsse, erklärte die kirchenpolitische Sprecherin der Fraktion, Elisabeth Motschmann. Es sei unerträglich, daß Tatverdächtige nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Nach heutiger Rechtslage verjährt Kindesmißbrauch nach zehn Jahren; die Frist beginnt erst, wenn das Opfer volljährig geworden ist. Auch wenn die Aufarbeitung von Jahrzehnte zurückliegenden Fällen schwer sei, komme das Bedürfnis der Opfer nach Aufklärung und Strafverfolgung unter der gültigen Gesetzeslage zu kurz, so Motschmann. Die Opfer litten meist ihr Leben lang unter den Folgen des Mißbrauchs. Sie seien oft erst nach vielen Jahren in der Lage, über das Erlebte zu sprechen und Anzeige zu erstatten. Die CDU-Politikerin Motsch­mann forderte eine lückenlose Aufklärung der Fälle.

 

Sprach Pranger

„Aktionsbündnis be-4-tempelhof.de“

Name einer parteiunabhängigen Bürgerinitiative, die mit einem aktuellen Volksbegehren ereichen will, daß der Berliner Flughafen Tempelhof in seiner heutigen Form erhalten bleibt und nicht bebaut wird

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