© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/10 19. März 2010

Künstlerisches Schwergewicht
Greifswald: Statue von Caspar David Friedrich
(JF)

In vier Wochen soll ein lebensgroßes Denkmal des Malers Caspar David Friedrich (1774–1840) in seiner Geburtsstadt Greifswald aufgestellt werden. Am 8. Mai, einen Tag nach dem 170. Todestag von Friedrich, soll das fast eine Tonne schwere Denkmal auf einem innerstädtischen Privatgelände dann eingeweiht werden. Presseberichten zufolge gehört das Grundstück dem CDU-Landtagsabgeordneten Egbert Liskow, der zugleich Präsident der Bürgerschaft der Hansestadt Greifswald ist.

Bei dem Denkmal handelt es wahrscheinlich um die weltweit erste figürliche Darstellung Caspar David Friedrichs. Mehr als ein Jahr lang hat der Lübecker Bildhauer Claus-Martin Görtz an dem Auftrag gearbeitet. In der Kunstgießerei Wittkamp im niedersächsischen Elmenhorst wurde die aus vier Einzelteilen bestehende Bronze-Statue gegossen.

Der Plan, in Greifswald mit einem repräsentativen Denkmal an Friedrich zu erinnern, sei schon mindestens zwölf Jahre alt, sagt der Maler Helmut Maletzke, der zu den maßgeblichen Initiatoren des Denkmals gehört. Die nach dem 89jährigen benannte Maletzke-Stiftung betreut das Denkmalsprojekt. Für die Statue von Görtz wurden rund 31.000 Euro veranschlagt. Fast 17.200 Euro spendeten Bürger und Unternehmen der Region, den Rest stellte das Schweriner Kultusministerium zur Verfügung.

Rundweg durch 15 Stätten seines Schaffens

Inzwischen befindet sich im Geburtshaus am Dom das Caspar-David-Friedrich-Zentrum, dessen Ausstellungsfläche derzeit auf knapp 500 Quadratmeter fast verdreifacht wird. Vom kommenden Jahr an soll dort über die Familiengeschichte und das Leben Friedrichs sowie über die Geschichte seines Geburtshauses informiert werden, wie die Vorsitzende der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Dagmar Lißke, vergangenen Freitag ankündigte. Schon vor zwei Jahren war im Stadtumfeld ein historischer Rundweg eingeweiht worden, über den interessierte Gäste 15 Stätten erreichen können, an denen Friedrich einst tätig war und malte.

Außerdem plant die Stadt die Errichtung eines Caspar-David-Friedrich-Hauses. Greifswalds Oberbürgermeister Arthur König (CDU) stellte am Dienstag das Projekt eines rund zehn Millionen Euro teuren Personalmuseums vor, das bis 2015 neben dem Pommerschen Landesmuseum errichtet werden soll. In dem Komplex könnten unter anderem 79 Originale des Meisters dauerhaft präsentiert werden, die sich derzeit im Museumsbesitz befinden. Über den Vorschlag soll die Bürgerschaft am 12. April entscheiden.

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