© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/10 26. März 2010

Grundsatzprogramm der Linkspartei
Nichts dazugelernt
von Ute Scheuch

Im  Jahr 1983 phantasierte die SED-Zeitschrift Einheit, mit dem Aufbau des Sozialismus seien „alle gesellschaftlichen Verhältnisse beseitigt worden, die den Menschen ökonomisch, politisch und geistig knechten und unterwerfen“. In dieser schönsten aller Gesellschaften habe sich „für alle die Chance“ eröffnet, „ihrem Leben, ihrem Tun einen reichen Sinn zu geben“. Dagegen die DDR-Wirklichkeit: Die Sozialisten schafften „Ruinen ohne Waffen“; das Land versank im Chaos; noch heute leiden ihre traumatisierten Opfer unter dem Terror.

Nun verkünden die linken Politiker Lafontaine und Bisky: „Der Kapitalismus zerstört Demokratie durch Wirtschaftsmacht“, also ist er durch den „demokratischen Sozialismus“ zu überwinden. „Der private Bankensektor gefährdet die Demokratie“ – also ist er zu verstaatlichen. Die „Enteignungen durch Unternehmer“ sind zugunsten des Eigentums für alle rückgängig zu machen. Eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich reicht. Schon vergessen? All das gab es in der DDR: Volksdemokratie; den öffentlichen Bankensektor; volkseigene Betriebe; durch die Mangelwirtschaft wohl auch die 30-Stunden-Woche. Wer hilft Deutschland, wenn dieser Weg in eine DDR light gelänge und wie der erste Versuch im Ruin endet?

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