© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/10 09. April 2010

Zitate

„Wir haben aber von Ende 2001 an strukturelle Fehler gemacht bei dem Aufbau nicht nur der staatlichen Strukturen. Wir haben oben angefangen statt unten auf der lokalen Ebene, und wir haben etwas getan, was sich jetzt überhaupt erst herausstellt: Wir haben geglaubt, daß Präsident Karsai zu einem demokratischen Präsidenten heranwachsen wird.“

Citha Maass, Afghanistan-Expertin  der Stiftung Wissenschaft und Politik, am 6. April im Deutschlandfunk

 

 

„Viele sehen die Gefahr nicht. Diese rechtsradikalen Gruppen bedienen sich der Strukturen der deutschen Parteien. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes gibt es klare Anweisungen von türkischen rechtsradikalen Gruppen wie den ‘Grauen Wölfen’ oder islamistischen Gruppen, in die CDU einzutreten. Das bleibt nicht ohne Folgen.“

Minu Nikpay, Mitglied des Parteivorstands der CDU Köln, am 6. April gegenüber ksta.de

 

 

„Je undurchdringlicher das Steuerdickicht mit Ausnahmen und Einzelfallregelungen, desto eifriger gestaltet sich die Suche nach Schlupflöchern und sogenannten Steuersparmodellen.“

Karlheinz Weimar, hessischer CDU-Finanzminister, am 4. April in der „Financial Times Deutschland“-online

 

 

„Es geht letztlich um die alte Frage, wo die Grenzen Europas sind – nicht nur geographisch. Diese Frage bewegte Generatio­nen von Europapolitikern. Von ursprünglich sechs Mitgliedern wuchs die Europäische Union nach den letzten beiden Ost­erweiterungen auf 27 Mitgliedsstaaten. Gerade die Aufnahme der letzten beiden Kandidaten vom Balkan hat der alten Frage neue Aktualität verliehen. Es geht nämlich auch und vor allem um die ursprüngliche Idee, die Europa als abendländische Wertegemeinschaft definierte. Es wäre hilfreich, sich bei allen Überlegungen über den EU-Beitritt der Türkei auch daran zu erinnern, daß ihr Staatsgebiet früher Kleinasien genannt wurde.“

Peter Hausmann, Chefredakteur, im „Bayernkurier“ 13/10 vom 3. April

 

 

„Wenn es also, wie vorhersehbar, keine Wehrpflicht mehr gibt, gehen nicht mehr ‘du und ich’ in die Bundeswehr, sondern immer mehr Rauf-, Kampf- und Kriegertypen. Wo die Wehrpflicht abgeschafft wurde, dominieren diese Typen. Wehrpflichtsoldaten hätten Abu Ghraib nicht verbrochen. Wer die Wehrpflicht zerbricht, trägt zur Brutalisierung der Kämpfer, Kämpfe und Kriege bei. Wollen wir das?“

Michael Wolffsohn, Historiker, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 31. März

 

 

„Seit Benedikt XVI. im Amt ist, mehren sich die kritischen Stimmen, die den Papst aufgrund seiner konservativen Auffassungen in ein schiefes Licht rücken wollen. Offensichtlich kommt ein Kirchen­oberhaupt schlecht an, das sich nicht dauernd dafür entschuldigt, daß der Katholizismus, das macht sein Wesen aus, nicht allen politischen und gesellschaftlichen Modeströmungen hinterherläuft.“

Roger Köppel, Chefredakteur, in der Zürcher „Weltwoche“ 13/10

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