© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/10 16. April 2010

Zitate

„Natürlich gibt es bei der Jobbik viele Wirrköpfe. Aber mir erzählen Professoren von Studenten, die so artikuliert sprachen, daß man sie der Mitte oder der Linken hätte zuordnen können. Aber nein, es waren Jobbik-Sympathisanten. Hier beginnt etwas Neues. Kann sein, daß diese extreme Rechte eine intellektuelle Elite haben wird – anders als damals die Pfeilkreuzler. Diese jungen Leute sind informiert und mit Computern vertraut, im Gegensatz zu den Fidesz-Leuten.“

György Konrád, ungarischer Schriftsteller, über den Wahlerfolg der rechten Jobbik-Partei, in der„Süddeutschen Zeitung“ vom 13. April

 

 

„Bis vor kurzem stellten sich mir bei dem Begriff eigentlich die Nackenhaare auf. Er ist verhunzt und verbraucht wegen seiner völkischen Verwendung. Aber eigentlich ist das Wort heute leer, genau wie ‘links’ und ‘rechts’. Also versuche ich, ihn mit Bedeutung zu füllen einen scharfen Begriff daraus zu machen. Politik ist dann weniger als Schadensbegrenzung und Technik, dafür mehr Engagement fürs Gemeinwohl.“

Robert Habeck, Grünen-Chef in Schleswig-Holstein und Autor des Buches „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“, am 9. April gegenüber welt.de

 

 

„Nach Kultur als Orientierungsprinzip bleibt die Nation das erfolgreichste Emotionsmanagement der Moderne, wenn es gilt, Rechte und Pflichten zu verteilen. Das ist weder an ein Europa noch an eine Menschheit zu delegieren. Die Globalisierung als chaotischer Zustand lockt mächtig und in neuer Funktion das hervor, was sie zu beseitigen vorgibt.“

Josef Schmid, Bevölkerungswissenschaftler, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 8. April

 

 

„Die Bildungsmängel von Einwanderern können nicht allein dem deutschen Schulsystem angelastet werden, sondern sind vor allem der Bildungsarmut der Elternhäuser, zum Teil dem Auswanderermilieu des Herkunftslandes zuzuschreiben. Nur 13 Prozent der Türkischstämmigen in Deutschland haben das Abitur, 30 Prozent hingegen keinen Schulabschluß. Türken sind unter allen Einwanderergruppen am wenigsten in die Bildung integriert.“

Uta Rasche, Redakteurin Politik, in der „FAZ“ vom 8. April

 

 

„Die Haushaltsprobleme Griechenlands, die Schlagzeilen machen, bilden nur die Spitze des neuen Schuldendramas. Selbst Länder wie Großbritannien oder die USA könnten von der eigenen Schuldenlast erdrückt werden. Nur einmal in der Geschichte der führenden Industrienationen war die Staatsverschuldung, gemessen am Sozialprodukt, höher als heute: nach dem Zweiten Weltkrieg.“

Pierre Heumann, Ökonom, in der Zürcher „Weltwoche“ 14/10

 

 

„Es sagt jedenfalls viel aus über unser Land, wenn eine Partei, die eine Entlastung der Mitte unserer Gesellschaft fordert, jetzt schon in die rechte Ecke gestellt wird.“

Patrick Döring, Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, zum Vorwurf von DGB-Chef Sommer, die FDP entwickle sich zur FPÖ, im „Hamburger Abendblatt“ vom 7. April

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