© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/10 30. April 2010

Meldungen

„Cicero“-Chef Naumann weist Kritik zurück

HAMBURG. Der neue Cicero-Chefredakteur Michael Naumann wehrt sich gegen Kritik an seinem Führungsstil und den Vorwurf, er vollziehe bei dem Monatsmagazin einen „Linksruck“. Dazu geht der 68jährige offenbar auch juristisch gegen den Chefredakteur der Internetzeitung The European, Alexander Görlach, vor. Naumanns Anwalt habe Görlach ein Unterlassungsbegehren zugesandt, berichtete der Branchendienst Meedia. Laut Görlach, der vormals Online-Ressortleiter von Cicero war, soll SPD-Mitglied Naumann von seiner Truppe verlangt haben, „Texte so auszurichten, daß sie in sein Weltbild passen“, um damit „die wertkonservative Bastion, das neue Magazin der Öko-Konservativen“, zu schleifen. In der Redaktion des Cicero stehe kein Stein mehr auf dem anderen. Bis auf eine Ressortleiterin sollen alle festen redaktionellen Mitarbeiter das Haus „fluchtartig“ verlassen haben. Naumann hatte den Inhalt des Artikels zurückgewiesen: „Viele Darstellungen sind falsch.“

 

Bronzetafel erinnert an Zwangskollektivierung

KYRITZ. Fünfzig Jahre nach der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR ist im nordbrandenburgischen Kyritz eine Bronzetafel zur Erinnerung an die betroffenen Bauern eingeweiht worden. Vertreter des Deutschen Bauernbundes (DBB) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) enthüllten vergangenen Sonntag den zwei Meter hohen Stein und eine Bronzetafel als Erinnerung an die 400.000 zwangsweise eingegliederten Bauern. Böhmer nannte die Zwangskollektivierung ein „großes Unrecht“. Der Gedenkstein sei eine Mahnung und Verpflichtung. Das Schicksal der Bauern dürfe der Bevölkerung nicht gleichgültig sein. Nach DBB-Angaben ist der enthüllte Findling das erste Denkmal für die Opfer der Zwangskollektivierung. Als Standort für den Gedenkstein war zunächst die Stadt Jessen in Sachsen-Anhalt vorgesehen. Nach Angaben des Bauernbundes hatten sich die Stadtparlamente von Jessen und später auch von Bismark in der Altmark gegen die Errichtung ausgesprochen. Im „sozialistischen Frühling“ 1960 wurden in der DDR vor allem kleine Landbesitztümer zu großflächigen Produktionsflächen zusammengeschlossen. Nach Angaben des Bauernbundes entzogen sich rund 15.000 Bauern durch eine Flucht in den Westen der Zwangskollektivierung.

 

Beethovens „Fidelio“in der Urfassung

BERLIN. Ludwig van Beethovens einzige Oper „Fidelio“ ist in ihrer Urfassung von 1805 seit der Premiere vergangenen Sonntag in der Komischen Oper zu sehen. Gegenüber der bekannteren Fassung von 1814 legt die ursprüngliche Version mehr Wert auf eine detaillierte Zeichnung der Haupt- und Nebenrollen. Außerdem besteht sie aus drei statt zwei Akten. Die Neuinszenierung stammt von Regisseur Benedikt von Peter, die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Carl St. Clair. In den Hauptrollen sind Will Hartmann (Florestan), Ann Petersen (Leonore) und Günter Papendell (Don Fernando) zu erleben. Bei der Uraufführung der ersten Fassung im November 1805 im Theater an der Wien, damals noch unter dem Titel „Leonore“, hielt sich die Begeisterung des Publikums der Überlieferung zufolge in Grenzen. Erst die dritte Fassung der Oper von 1814 wurde zu einem großen, bis heute anhaltenden Erfolg. Die Urfassung in der Komischen Oper wird bis zum 17. Juli zehnmal gespielt (www.komische-oper-berlin.de). Eine ausführliche Besprechung lesen Sie in der nächsten JF-Ausgabe.

 

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