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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/10 14. Mai 2010 Digital Natives: ZDF-Dokumentation über die Ureinwohner des
World Wide Web Für das Gespräch mit Freunden geht die zehnjährige Iva täglich ins Internet. Ein normales Telefon rührt sie nicht an. Auch Justus und Leon können sich einen Tag ohne World Wide Web nicht vorstellen. Vor allen Aktivitäten steht ein kleines e: e-Friends, e-Reality, e-Privacy. Der Computer geht nie aus. „Digital Natives“ – digitale Ureinwohner heißt die junge, nach 1980 geborene Generation, die das Zeitalter vor der global vernetzten Welt mit mobiler Kommunikationsmöglichkeit via Handy und Internet nicht mehr kennengelernt hat. Was bewegt die jungen, hochtechnisierten Weltbürger im Unterschied zu ihrer analogen Elterngeneration? Wie politisch ist sie? Hat der Begriff Privatsphäre überhaupt noch Bedeutung in einem anonymen Online-Leben zwischen totaler Verfügbarkeit und einer schier schrankenlosen Sucht nach Selbstmitteilung? Für ihre Dokumentation befragten Uta Meyer und Gabi Glasstetter eine Gruppe signifikanter Akteure von zehn bis dreißig Jahren, die sich – geleitet von persönlichem Nutzenkalkül und Interesse – in der vielgestaltigen, regellosen Zweidimensionalität des WWW-Systems mit der Sicherheit von Eingeborenen bewegen. Und die Regisseurinnen entdeckten Erstaunliches über die als „Generation unkonzentriert“ titulierten und oft als uninteressiert und oberflächlich verdächtigten jungen Menschen. Durch regelmäßiges Schreiben in Online-Foren, als Blogger und Twitterer zeigen sich diese im Durchschnitt sprach- und leseaffiner als ältere Semester, die sich für ihre Hausarbeit noch lustlos durch staubige Bibliotheken kämpften. Junge Programmierer schließen sich zu „globalen Wissenskollaborationen“ zusammen, virtuelle Denkfabriken quasi, die hochspezialisierte, frei zugängliche Anwenderprogramme für die Internetgemeinde produzieren. Bill Gates, heute Milliardär, hat noch alleine in einer Garage angefangen. Mi., 19. Mai, 00.50 Uhr, ZDF |