© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/10 21. Mai 2010

Meldungen

Iran will Uran im Ausland anreichern

TEHERAN. Nach einem Dreiergipfel mit der Türkei und Brasilien hat sich der Iran bereit erklärt, sein Uran im Ausland anreichern zu lassen. Damit ging Teheran am Montag auf einen bereits bekannten Vorschlag der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) ein. „Es wurde ein Abkommen mit der Türkei und Brasilien unterzeichnet, nach dem 1.200 Kilogramm niedrig angereichertes Uran aus dem Iran so lange auf türkischem Gebiet aufbewahrt werden, bis der Brennstoff für den medizinischen Reaktor in Teheran eintrifft“, erklärte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehman-Parast in Teheran. Am Wochenende hatten der iranische Präsident Mahmud Ahmadi-Nedschad, sein brasilianischer Amtskollege Luiz Inácio Lula da Silva und der türkische Premier Recep Tayyip Erdoğan stundenlang über das iranische Atomprogramm verhandelt, um die drohenden neuen UN-Sanktionen abzuwenden. Während sich westliche Staaten zunächst zurückhaltend äußerten, formulierte Israel offen seine Skepsis: „Die Frage ist, ob Ahmadi-Nedschad nicht wieder die ganze Welt an der Nase herumführt“, meinte Industrieminister Benjamin Ben Elieser. Der Iran wird seit Jahren verdächtigt, ein geheimes Atomwaffenprogramm zu betreiben.

 

Weniger Korruption und Rüstungsausgaben?

ATHEN. Die griechische Regierung hat angekündigt, verstärkt gegen korrupte Politiker vorgehen zu wollen. „Die Menschen wollen das und die Regierung teilt dieses Interesse, daß in Politik und Gesellschaft aufgeräumt wird, damit sich die Verhältnisse klären und wieder Vertrauen entsteht“, erklärte Regierungssprecher Jorgos Petalotis vorige Woche in einem Pressegespräch. Mehrere Bestechungsskandale werden derzeit in parlamentarischen Untersuchungsausschüssen aufgearbeitet. Anläßlich des Besuchs des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdoğan in Athen wurde angesichts der Schuldenkrise von der sozialistischen Regierung von Premier Giorgos Papandreou auch die Bereitschaft zu einem Abrüstungsübereinkommen signalisiert, um so eventuell einen Teil der milliardenschweren Rüstungsausgaben einzusparen.

 

Portugal legalisiert die Homo-Ehe

Lissabon. Nur drei Tage nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Portugal hat Staatspräsident Aníbal António Cavaco Silva der Legalisierung der Homo-Ehe zugestimmt. Ungeachtet seiner persönlichen Ansichten habe er sich entschlossen, das vom Parlament verabschiedete Gesetz zu ratifizieren, erklärte der liberalkonservative PSD-Politiker. Die Sozialisten von Premier José Sócrates hatten das neue Gesetz zusammen mit weiteren Linksparteien im Januar auf den Weg gebracht.

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