© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/10 21. Mai 2010

UMWELT
Kein Geld für grüne Konkurrenzparteien
Volker Kempf

Während die Grünen ihr Wahlergebnis bei der NRW-Wahl auf 12,1 Prozent verdoppelten, halbierte die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) ihres auf 0,1 Prozent. Da gibt es nichts schönzureden. Kommentar auf der ÖDP-Internetseite: zunächst keiner. Angesichts dessen kann sich die Partei „Arbeit Umwelt und Familie“ (AUF) nach ihrem ersten Antritt bei einer Landtagswahl mit ebenfalls 0,1 Prozent an achtbaren Einzelergebnissen aufrichten: 1,2 Prozent im Wahlkreis Lippe III. Andere Maßstäbe setzt sich die Tierschutzpartei, die landesweit auf 0,6 Prozent kam: „Wir wollten unsere Position unter den kleineren Parteien festigen. Dies ist uns gelungen, wir liegen im Vergleich mit allen 25 angetretenen Parteien an 8. Stelle in der Wählergunst!“

Wahlkampfkostenerstattung gibt es aber auch für die Tierschützer nicht, denn die Hürde hierfür wurde im bevölkerungsreichsten Bundesland nach der Landtagswahl 1990 von 0,5 auf 1,0 Prozent verdoppelt. Die Etablierten, zu denen auch die Grünen seit einem Vierteljahrhundert zählen, möchten eben mit niemandem Stimmen oder Geld teilen. Die Schauspielerin und Autorin Barbara Rütting, die letztes Jahr von den Grünen zur Tierschutzpartei übertrat, träumt im Mitgliedermagazin Zeitenwende derweil davon, daß ein kleines bayerisches Dorf, in dem sie lebt, Schule machen möge. Denn hier landete die Tierschutzpartei bei der letzten Bundestagswahl mit 26 Prozent hinter der CSU auf Platz zwei. Es gibt viel zu tun, meint Rütting. Sie dürfte aber schon zufrieden sein, wenn bei einer der nächsten Landtagswahlen ein 6. Platz für ihre Partei hinter der Linkspartei erreicht würde. Im März 2011 ist es soweit, in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz wird neu gewählt.

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