© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/10 28. Mai 2010

Linker Kampf gegen Jugendoffiziere
Infam
von Karl Feldmeyer

Jugendoffiziere hat die Bundeswehr seit rund fünf Jahrzehnten. Sie sollen an Schulen sowohl über die deutsche Sicherheitspolitik der Bundesrepublik als auch darüber informieren, welche beruflichen Chancen die Bundeswehr jungen Menschen bietet.

Der Einsatz von Jugendoffizieren war die Reaktion der  Bundesregierung auf die „Ohne mich“-Kampagne und die oft haßerfüllte Agitation, die der Bundeswehr aus dem linken Spektrum der Gesellschaft von Anfang an entgegenschlug. Unter Lehrern war diese Einstellung häufig besonders ausgeprägt. Deshalb war ihre Reaktion auf die Entsendung von Jugendoffizieren oft auch besonders heftig. Sie fürchteten um das Monopol ihres Einflusses. Nun regt sich erneut Feindseligkeit.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) verwahrt sich gegen die Absicht, Soldaten an Schulen über ihren Einsatz in Afghanistan berichten zu lassen. Es gehe nicht an, daß Soldaten „einseitig für den Kriegseinsatz werben“, sagt er. Soldaten, die aus Afghanistan zurückkommen, Werbung für den Kriegseinsatz zu unterstellen, zeugt nicht nur von Realitätsverlust. Vor allem ist es infam, denn es war Sellerings Partei, die im Jahr 2001 die Soldaten nach Afghanistan schickte und ihnen Tod und Verwundung zumutete.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen