© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/10 28. Mai 2010

Leserbriefe

Zu: „Die Schuld als Bürgerkult“ von  Karlheinz Weißmann, JF 19/10

Entblößte Bildergalerie von Deutschlands Eliten

Auf dem Bild mit sechzehn sich offenbar bester Laune erfreuenden „Vertretern aus Politik, Kultur und Wirtschaft“, die den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung“ bejubeln, erkenne ich elf: zwei Grüne, wovon einer sich unrechtmäßig bereichert hat und die andere als Betroffenheitsbeauftragte sich lächerlich macht; zwei vom Zentralrat der Juden, von denen einer öffentlich deutsche Leitkultur mit Mord und Totschlag gleichsetzte und der andere als Kokser und Prostituiertenfreund gerichtsbekannt wurde; eine ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda als heutige Kanzlerin und Parteivorsitzende, eine Signora, die ihrer Partei enttäuscht den Rücken kehrte; zwei Schwule, von denen einer gerade die Hauptstadt ruiniert und der andere Millionen von Heterosexuellen im Ausland vertritt; einen Gewerkschafter, der mitverantwortlich an der Lohn-Preis-Spirale dreht, und einen evangelischen Bischof, der der Islamisierung dieses Landes zusieht. Ein umwerfendes Gremium.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Putsch in Brüssel“ von Michael Paulwitz, JF 20/10

Kapitulation am Roten Platz

Die Reise der Kanzlerin an den Roten Platz zur Abnahme der Militärparade anläßlich der Kapitulation Deutschlands – während zeitgleich Altkommunisten hinter Bildern des Massenmörders Stalin marschierten – dokumentiert eine beispiellose Würde- und Rückgratlosigkeit unserer politischen Klasse. Dies gilt um so mehr angesichts der Tatsache, daß Angela Merkel ohne Skrupel EU-Verträge bricht und mit deutschen Steuermilliarden Löcher in den Schuldenhaushalten anderer EU-Staaten stopft. Darin offenbart sich nicht nur ihr finanzpolitischer Dilettantismus und ihre Unfähigkeit, sondern auch, daß sie ihren Amtseid – „Schaden vom deutschen Volk  abzuwenden“ – gebrochen hat.

Dr. Klaus-Jürgen Goldmann, Ennepetal

 

Ermächtigungsgesetz 2010

Angesichts des in Brüssel vorgenommenen „Putsches“ sei eine geschichtliche Erinnerung gestattet: Historisches Hauptbeispiel ist das „Ermächtigungsgesetz“ von 1933, offiziell „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Dessen Artikel 2 enthielt folgende Beruhigungsformel: „Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der Reichsverfassung abweichen, soweit sie nicht die Einrichtung des Reichstages und des Reichsrates als solche zum Gegenstand haben.“ Trifft doch vorzüglich: Soweit die von den Regierungen Europas geschlossenen Verträge nicht die Einrichtung der Europäischen Staaten zum Gegenstand haben, können die von ihnen geschlossenen Verträge sowohl von den Europäischen Verträgen als auch den von den staatlichen Parlamenten beschlossenen Gesetzen abweichen.

Wolfhardt Krause, Bielefeld

 

Rettung zum Zerbrechen

Es ist unglaublich, wie in einer einzigen Nacht ein Vertrag völlig auf den Kopf gestellt wurde – über unsere Köpfe hinweg. Für wie dumm hält uns denn unsere Kanzlerin? Wir können diesen Kampf niemals gewinnen. Deutschland wird unter dieser Last zerbrechen müssen, wir können nicht dieses Europa retten, das kann keiner.

Volker Bastian, Flintsbach am Inn

 

 

Zur Karikatur in der Ausgabe JF 20/10

Panzerknacker hochintelligent

Die „Panzerknacker“-Bande zählt – im Unterschied zur dargestellten mediokren europäischen Chaoten-Combo – zwei halbwegs respektable Personen zu ihren Mitgliedern: zum einen „Iku“ (IQ), zum anderen „Opa Knack“ (der Dauerbegnadigte), der wenigstens versucht, die gröbsten Fehler seines semidebilen Nachwuchses auszubügeln. Auch dürften sich im Geldspeicher der EZB keine drei Kubikhektar Gold wie bei Onkel Dagobert befinden.

Fritz Werner, Verden-Bostel

 

 

Zu: „Wir, die Griechen von morgen“, Interview mit Oswald Metzger, JF 20/10

Beispiel der Verlogenheit

Leider ist Oswald Metzger selbst Teil der verlogenen politischen Gesellschaft, weil er die fiskalischen Probleme Deutschlands nicht als Folge essentieller internationaler Vertragsbrüche benennt, die gegen Deutschland gerichtet sind. Um nur ein Beispiel zu nennen: Im deutsch-türkischen Anwerbeabkommen vom 31. Oktober 1961 wurde klar vereinbart, daß „ausschließlich Unverheiratete“ für eine zeitliche Obergrenze „von zwei Jahren ohne Verlängerungsmöglichkeit“ und nur „aus den europäischen Gebieten der Türkei“ als Arbeitnehmer nach Deutschland kommen durften. Familiennachzug wurde ebenfalls vertraglich eindeutig ausgeschlossen. Wer ist denn nun für die heutige Realität und deren fiskalische Folgen politisch verantwortlich?

Dr. Roland Mackert, Sachsenheim

 

 

Zu: „Die Euro-Dämmerung“ von Michael Paulwitz, JF 19/10

Ruhiggestellt seit 1969

Unsere Staatsverschuldung beginnt im Jahre 1969 mit der Idee Willy Brandts, unter Ludwig Erhards Motto vom „Wohlstand für alle“ mit geliehenem Geld Wählerstimmen zu kaufen. Jetzt zahlen wir jährlich 60 Milliarden Euro aus geliehenem Geld, um 15 Millionen Rentner politisch ruhigzustellen. Wer ist korrupt, die Politiker oder die Wähler?

Klaus Buchwald, Moosburg

 

 

Zu: „Weg in den Untergang“ von Bernd-Thomas Ramb, JF 19/10

Destructor Germaniae zahlt

Die 68er sowie der Destructor Germaniae Helmut Kohl und seine Hofschranzen haben den Deutschen drei ideologische Konstrukte oktroyiert: die „multikulturelle Gesellschaft“, die Europäische Union und den Euro. Alle drei Konstrukte scheiterten.

Mit unseren Milliarden retten wir heute keine einzige dieser dilettantischen Schimären, doch wir zahlen, unsere Kinder werden zahlen, unsere Enkelkinder werden zahlen!

Dr. Anton Kucera, Taunusstein

 

 

Zu: „Gottes Mähdrescher“ von Christian Vollradt, JF 20/10

Dynamisch für Deutschland

Reinhard Bonnke ist umstritten – allerdings nur bei Vertretern des religiösen Establishment. Ansonsten erfreut er sich einer verbreiteten Bekanntheit und Beliebtheit. Er sieht seine Hauptaufgabe in der Evangeliumsverkündigung und weniger in Statements zu politischen Gegenwartsfragen Deutschlands. Wenn der Autor des Artikels schreibt, daß durch seine Verkündigung ganze Verbrechersyndikate zur Umkehr bewegt worden sind, dann wäre seine Methode auch in Deutschland angebracht.

Daß Deutschland nicht nur einige, sondern viele dynamische Verkündiger braucht, wird offensichtlich, wenn man das leere Stroh hört, das in zahlreichen Gottesdiensten gedroschen wird. Bonnke betont zudem, daß es ihm primär um die „Frohe Botschaft“, also das Evangelium, geht. Mitunter hat man als Zuhörer von Predigten in Deutschland den Eindruck, daß – gemäß der im Gottesdienst vorherrschenden Stimmung – soeben der christliche Glaube beerdigt wird.

Dietmar Wirsam, Lengenfeld

 

 

Zu: „Das Debakel am Rhein“ von Dieter Stein, JF 20/10

Nichtwähler wachsen weiter

Das Wahlergebnis in NRW hat Dieter Stein treffend beurteilt: Opportunisten ohne Rückgrat wie Rüttgers, der sich mit Grünen, Sozialisten und Kommunisten um die nach links verrückte „Mitte“ drängt, sind für Konservative und Patrioten nicht mehr wählbar. Die mit diesmal 43,8 Prozent fast konstante Zahl der Nichtwähler wird bei den nächsten Wahlen weiter ansteigen. Die desaströse, rechtswidrig und gegen den Willen der Mehrheit der Deutschen praktizierte Europa-Politik wird zu noch mehr Resignation und Politikverdrossenheit beitragen – es sei denn, es gelingt, eine konservative, dem Wohl der Deutschen verpflichtete Partei ähnlich der SVP in der Schweiz zu etablieren.

Prof. Dr. Peter Carl, Deggendorf

 

 

Zu: „Fernab der Fünf-Prozent-Hürde“ von Felix Krautkrämer, JF 20/10

Die Linke vor der „Rechten“

Ernüchternd sei das Ergebnis der Landtagswahl für die Republikaner gewesen, die Luft sei raus, und es sei inzwischen „out“,  rechts zu denken, so die Landesvorsitzende dieser Partei. Gut, bei soviel Resignation bleibt letztendlich nur die Selbstauflösung aller rechten Parteien. Dann hätten wir endgültig eine politisch linke Republik,

Alternativ bleibt das Lernen von der Partei Die Linke: Diese hat es einerseits geschafft, ehemalige SPD-, PDS- und DKP-Genossen mit den unterschiedlichsten politischen Vorstellungen unter einem Hut zu sammeln, andererseits reichen ihre ideologischen Arme vom linksbürgerlichen Lager bis hin zur Antifa, vom Politträumer bis hin zum stramm organisierten Parteikader.

Das Euro-Finanzsystem, die angedachte Ausweitung der EU, soziale Mißstände in unserem Land sowie die katastrophalen Folgen der – dem Kapital geschuldeten – Globalisierung sollten bei einer Konstituierung der demokratischen (!) Partei „Die Rechte“ die ideologischen Schwerpunkte sein.

Hans Meyer, Berlin

 

 

Zu: „Eigeninteresse“ von Karl Heinzen, JF 20/10

Altruistische Vorbildfunktion

Der sehr lobenswerten Aufforderung, die Interessen unserer Nachbar- und Partnerländer – unter Zurückstellung deutscher Eigeninteressen – vorrangig zu erfüllen, muß man zustimmen. Nicht nur, weil unser weitsichtiger Altkanzler Helmut Kohl das schon früh erkannte, sondern weil solches Handeln christlichen und altruistischen Vorstellungen folgt. Deutschland sollte mit gutem Beispiel vorangehen und eine Vorbildfunktion anstreben.

Zwar geht in der Wirklichkeit Eigennutz meist vor Gemeinnutz, aber dennoch muß einer den Anfang machen. Außerdem sind wir schon wieder so weit, wegen wirtschaftlicher Leistung befreundete Länder zu beunruhigen. Diese Mahnung sollten wir ernst nehmen und solches Strebertum schnellstens abstellen. Allerdings würde darunter die Erfüllung der Interessen unserer Nachbarn leiden.

Dr. Günther Riedel, Heidelberg

 

 

Zu: „Heer der Ahnungslosen“ von Rolf Dressler, JF 19/10

Keine Erziehung ohne Strafe

Unser Bildungssystem braucht nicht mehr Geld, sondern mehr Disziplin und Pflichtgefühl. Dazu gehören Disziplinierungsmöglichkeiten der Lehrer und nicht Anbiederung der Lehrer durch das „Duzen“ seitens der Schüler. In meinem Augen sind die Klagen der Wirtschaft über mangelnde Ausbildungsfähigkeit wegen ungenügender Schulbildung auch nicht auf mangelnde Finanzierung zurückzuführen.

In meiner eigenen Volksschule, in der Wallstraße in Hamburg, in der einige Jahre vor mir auch Altkanzler Helmut Schmidt zur Schule ging, waren wir 44 Jungen. Da gab es keine Disziplinschwierigkeiten. Um die Effektivität unserer Schulen zu verbessern, sollten wir uns von der Vorstellung verabschieden, daß eine Erziehung ohne Strafen möglich ist. Das  gilt auch für die Eltern, die meinen, für die Erziehung ihrer Kinder sei nur die Schule zuständig.

Franz Scheppler, Westerland/Sylt

 

 

Zu: „Anspruch auf Selbstachtung“ von Thorsten Hinz, JF 19/10

A. Paul Weber über Weizsäcker

Dem Autor kann nur zugestimmt werden. Mit seiner Rede vom 8. Mai 1945 hat Richard von Weizsäcker bestätigt, was die alliierte Propaganda beabsichtigte: die Deutschen nach der Niederlage des Naziregimes für immer oder doch möglichst lange mit dem Fuß im Nacken in den Staub zu drücken. Und die deutsche Politik findet bis heute keinen Weg aus diesem Dilemma. Im Gegenteil, sie kuscht immer wieder – am deutlichsten durch die Aufgabe von Souveränitätsrechten zugunsten des autoritären Konstrukts namens EU. Wo bleibt da das eidesstattliche Versprechen der Kanzlerin und der Regierungsmitglieder, Schaden von Deutschland abzuwenden?

Dies alles erinnert an eine visionäre Zeichnung aus dem Jahr 1951 von A. Paul Weber unter dem Titel „Rückgrat ’raus“: Auf einem Operationstisch wird einem Menschen von einem übergroßen metzgerhaften Chirurg das Rückgrat entfernt, während links die Leute in der Schlange warten, bis auch sie an der Reihe sind. Zur Rechten dann wanken die rückgratlosen Gestalten davon.

Rudolf Zumann, Nieder-Olm

 

Entlaubungsgift statt Befreiung

Ausgerechnet Richard von Weizsäcker! War er nicht während des Vietnamkrieges Geschäftsführer und Gesellschafter einer Chemiefabrik, die Entlaubungsgift herstellte und in die USA exportierte? Als ihm das vor Jahren vom Spiegel vorgehalten wurde, wußte er – wie alle Politiker in solchen Situationen – angeblich nicht, daß das Gift von den Amerikanern für die Entlaubung während des Vietnamkrieges bestellt und benutzt wurde. Und so jemand hält dem deutschen Volk solch eine Rede zum 8. Mai 1985!

Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken

 

 

Zu: „Die Frau als Feind“ von Martin Lichtmesz, JF 17/10

Psychosozialer Abgrund

Unter den Freunden unseres Sohnes (12) finden sich mindestens vier, die sich bereits auf den dritten und vierten Ersatz-Papa einstellen mußten. Der biologische Vater wurde meistens schon in ihrer frühen Kindheit entsorgt. Sieht man sich alle Beteiligten an, blickt man in den Abgrund einer um sich greifenden psychosozialen Pathologie. Davon betroffen sind neben den bedauernswerten Kindern, deren Start ins Leben bereits mit schweren Verhaltenstörungen, Ängsten, Depressionen etc. belastet ist, die Selbstverwirklichungs-Rabenmütter mit ihren aktuellen „Lebensabschnittspartnern“. Sie repräsentieren den Standardtypus einer „liberalen Zivilgesellschaft“: narzißtisch-hedonistische große Kinder, unfähig zur Übernahme erzieherischer (und auch sonstiger) sozialer Verantwortung.

Harald Thielking, Tarmstedt

 

 

Zu: „Die Gegenwart des Vergangenen“ von Harald Seubert, JF 17/10

Großzügige Interpretation

Durch seine Darstellung, die die jüngere polnische Geschichte recht großzügig interpretiert, hilft Professor Seubert keinem Polen, die Einbahnstraße der einseitigen Geschichtspolitik zu verlassen. In diesem Zusammenhang ist an den Slawenkongreß 1848 in Prag zu erinnern. Hier wurde die Forderung aufgestellt, daß alle Gebiete östlich der Linie Stettin–Triest slawisch werden müßten. Daß die Erfüllung dieser Forderung als Gottes Wille interpretiert wurde, zeigt auch die Äußerung von Kardinal Wyszynski in Breslau im Jahr 1952: „Wir kamen zurück aufgrund der richterlichen Entscheidung der göttlichen Gerechtigkeit.“ Beispielsweise hatte 1930 der „Verband zur Verteidigung der westlichen Grenzgebiete“ eine Ausdehnung Polens auf Kosten Deutschlands gefordert. Wörtlich hieß es: „Wir werden so lange danach rufen und es verlangen, bis die polnische Fahne wieder (!) in Danzig, über Ermland und Masuren, sowie fern an der Elbe, mindestens aber in Stolp wehen wird.“ 1945 erfüllte sich dieser polnische Traum – gegen Völkerrecht und Menschenwürde.

Gerd Manfred Gabler, Lübbecke

Foto: Amerikaner beim Einmarsch in Wernberg/Oberpfalz, April 1945

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