© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/10 04. Juni 2010

Neues vom Sport
Unbill bei ManU
Fabian Flecken

Während man bei den Münchner Bayern die neu entfachte Verbundenheit von Verein und Anhängern zelebriert, sieht es bei einem Rivalen auf der Insel ganz anders aus. Seit Jahren schwelt bei Manchester United ein Streit um die Identität des Vereins. Die Ablehnung weiter Teile der Anhängerschaft zieht dabei der US-Eigentümer, Malcolm Glazer, auf sich. Dem Milliardär gehören fast alle Aktien des weltweit umsatzstärksten Fußballklubs. Seine drei Söhne sind Mitglieder des Vereinsvorstandes und sorgen dafür, daß der fremdfinanzierte Vereinskauf mit den jährlichen Gewinnen des Klubs getilgt wird. Aus Protest gründeten schon 2005 frustrierte Fans den Klub FC United of Manchester und pilgern zu den Spielen in die 7. Liga. Aktuell lautet die Losung: ,,Love United Hate Glazer. Kritisiert werden von Fanseite die Erhöhungen der Ticketpreise, sowie die fortschreitende Kommerzialisierung der Vereinspolitik und die immer geringeren Einflußmöglichkeiten der Anhänger. Aus diesem Grund finden aus Protest produzierte Schals in den alten grün-goldenen Gründungsfarben reißenden Absatz. Im englischen Fußball finden sich aber auch positive Beispiele privater Investoren (Aston Villa). Man sollte also darauf achten, wem man die Klubtür öffnet.

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