© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/10 11. Juni 2010

Wiedereinführung der D-Mark?
„Es war ein Fehler“
von Moritz Schwarz

Ich bekenne mich schuldig“, diesen Satz hätten viele zu beichten – den Mut, ihn auszusprechen, findet bislang nur einer: Ex-BDI-Chef und Euro-Befürworter Hans-Olaf Henkel hat am Dienstag in einem aufsehenerregenden Beitrag für das Hamburger Abendblatt seinen Irrtum öffentlich eingestanden: „Ich war überzeugter Anhänger des Euro ... (doch) bald kam ich ins Grübeln ... überkam mich ernster Zweifel ... heute weiß ich, es war ein Fehler.“ Noch ist der Euro nicht am Ende – aber das Ende ist absehbar.

Henkel flüchtet sich jedoch nicht wie so viele in die Hoffnung, daß der Niedergang sich noch Jahre hinzieht, Schuld und Verantwortung sich in einer Folge fiskalischer Abwehrschlachten der Währungsgemeinschaft verschleiern lassen. Nein, Henkel zeigt nun das Verantwortungsbewußtsein, das er damals hat vermissen lassen und das sich die Bürger von ihren Politikern so sehnlich wünschen.

Doch es geht nicht nur um Reue und Verantwortung, wichtiger ist Henkels Vorstoß, weil er noch in einer anderen Sache die Mauer des Schweigens bricht. Als erster der Verantwortlichen wagt er die Konsequenz zu ziehen: Es gebe noch eine „Alternative für die Deutschen: die Wiedereinführung der D-Mark“. Henkel hatte den Mut, diese Debatte anzustoßen – mögen andere den Mut haben, sie zu führen.

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