© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/10 11. Juni 2010

Meldungen

Sachsen wirbt um Ausländer

Dresden. Sachsens Innenminister Markus Ulbig will mehr Ausländer in den Freistaat locken. Hierfür hat der CDU-Politiker die Initiative „Sachsen braucht Zuwanderung“ ins Leben gerufen, mit der unter anderem durch eine neue „Willkommenskultur“ der Zuzug von Ausländern nach Sachsen  erleichtert werden soll. „Wenn die Wirtschaft hier weiter funktionieren soll, brauchen wir auch Zuwanderung von gut ausgebildeten und motivierten Menschen aus anderen Ländern“, begründete Ulbig gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung seine Pläne. Um seine Ziele zu erreichen, strebt der Minister auch die Änderung eines Bundesgesetzes an, nämlich des Aufenthaltsgesetzes.

 

Immer mehr Alleinerziehende

Berlin. Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Das geht aus dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Familienreport der Bundesregierung hervor. Demnach wird jedes sechste Kind nur von der Mutter oder dem Vater aufgezogen. 1998 wuchs jedes siebte Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Der Untersuchung zufolge handelt es sich bei 90 Prozent der Alleinerziehenden um Frauen. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Ost und West. Während in Westdeutschland weniger als jedes sechste Kind bei einem Elternteil aufwächst, ist es in den östlichen Ländern jedes vierte Kind. Im Durchschnitt haben Alleinerziehende weniger Kinder als Ehepaare mit Nachwuchs. Während sieben von zehn Alleinerziehende lediglich ein Kind unter 18 Jahren haben, ist dies bei Verheirateten bei weniger als der Hälfte der Fall.

 

20-Cent-Mord: Täter legt Geständnis ab

HAMBURG. Einer der beiden sogenannten Hamburger 20-Cent-Mörder hat ein Teilgeständnis abgelegt. „Mein Mandant hat gesagt, daß er den Mann geschlagen hat und dann weggelaufen ist. Getreten hat er ihn nicht“, sagte der Anwalt des Angeklagten gegenüber Spiegel Online. Den beiden Siebzehnjährigen Onur K. und Berhan I. wird vorgeworfen, vor einem Jahr einen 44 Jahre alten Dachdecker erschlagen zu haben, weil er ihnen keine 20 Cent geben wollte. Er habe sich durch Thomas M. bedroht gefühlt, weil dieser ihn verbal angegriffen habe und dann mit einer Bierflasche in der Hand auf ihn zugekommen sei. Um Geld habe er nicht gebettelt. „Das Ganze war natürlich ein Fehler. Er weiß das auch, und es tut ihm leid. Aber da sind unglückliche Dinge zusammengekommen“, sagte der Anwalt. Sein Mandant hofft nun auf eine Bewährungsstrafe. Der Fall sorgte für Aufsehen, weil die Angeklagten vor Prozeßbeginn aus der Haft entlassen wurden. Die Richterin war aufgrund der Einschränkungen des Flugverkehrs nach dem Vulkanausbruch in Island nicht rechtzeitig aus dem Urlaub zurückkommen.

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