© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/10 18. Juni 2010
Überraschungssieger Geert Wilders Geert Wilders ist mit seiner islamkritischen Freiheitspartei (PVV) der Macht ein großes Stück nähergekommen. Königin Beatrix gab nun Koalitionsgespräche zwischen den Rechtsliberalen (VVD) und der PVV in Auftrag. Zuerst müsse man die Möglichkeit einer Regierung prüfen, welcher die größte Partei und der größte Gewinner angehören, hieß es dazu. Der Chef der VVD, Mark Rutte, die sich knapp gegen die Sozialdemokraten (PvdA) durchsetzen konnte, kündigte auch umgehend Gespräche mit dem Überraschungssieger der Parlamentswahlen an. Nachdem Umfragen die Islamkritiker zuletzt bei wenigen Mandaten dümpeln sahen, steigerten diese ihre Abgeordnetenzahl von neun auf 24 was sie zur drittstärksten Fraktion macht. Die Reaktion auf den Erdrutschsieg zeigt, was in den Niederlanden anders als in Deutschland läuft. Sogar die PvdA gratulierte dem in den deutschen Medien gerne als Haßprediger und Rassisten Verunglimpften zum phänomenalen Erfolg. Wenn daher Rutte sehr ernsthaft die Möglichkeit einer Regierungsbildung mit Wilders prüfen will, dann spricht daraus auch Respekt vor dem Willen des Souveräns. Hiesige Parteien bilden sich dagegen ein, als Volksparteien auch gleich die Volksherrschaft auszuüben und verstehen das dann als Demokratie. |