© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/10 18. Juni 2010

Zeitschriftenkritik: Der Kärtner
Patriotische Signale
Werner Olles

Der Kärtner, das in Klagenfurt erscheinende Mitteilungsblatt des Kärntner Heimatdienstes (KHD), trägt den programmatischen Untertitel „Das patriotische Signal aus Kärnten“. Als überparteiliche Vereinigung österreichischer Patrioten gedachte der KHD unter dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft“ im April 2010 der vor 90 Jahren erfolgten Gründung seiner Vorgängerorganisation. Erstmals waren bei der Festveranstaltung im historischen Wappensaal des Klagenfurter Landhauses Vertreter sämtlicher Parteien zugegen. Vor über 200 Gästen, unter denen sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Exekutive, dem Kreis der Sozialpartner und Heimatorganisationen befanden, erinnerte KHD-Obmann Josef Feldner an die Erhaltung der Kärntner Landeseinheit im Verbund mit Österreich und legte mit Blick auf die Zukunft ein Bekenntnis zu Versöhnung und Verständigung ab.

In der Tat war der Verbleib Südkärntens bei Österreich nicht immer selbstverständlich. Doch die durch den Kärntner Abwehrkampf der Aktivisten des KHD, bei dem es auch zu schweren bewaffneten Auseinandersetzungen mit slowenisch-jugoslawischen Partisanen kam, erzwungene Volksabstimmung im Oktober 1920 erbrachte schließlich eine Mehrheit von fast 60 Prozent für den Verbleib Südkärntens bei Österreich. Aber selbst bis in die 1980er Jahre, die Zeit des Kalten Krieges und des gegenseitigen Mißtrauens, der Aversionen und Schuldzuweisungen, überwogen die oft heftigen verbalen Auseinandersetzungen mit harten Formulierungen in Flugblättern und Zeitungen, bis hin zu Schmieraktionen und Bombenanschlägen, die in Schulstreit und Ortstafelsturm gipfelten.

Erst 2005, mit dem Beginn der vom damaligen Bundeskanzler Schüssel initiierten Gespräche mit den führenden Funktionären der Slowenenverbände, zeichnete sich in der Ortstafelfrage ein Kompromiß ab. Heute gehört eine zukunftsorientierte Traditionspflege, die „die Vertretung der legitimen Interessen der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung im Kärntner Grenzland bei Respektierung der Rechte und Einrichtungen der slowenischsprachigen Minderheit und ein gleichberechtigtes friedliches Miteinander von Mehrheit und Minderheit“ beinhaltet, zu den Grundprinzipien und Zielen des KHD. Gleichzeitig bekennt er sich „zur unauflöslichen Landeseinheit Kärntens im Verbund mit Österreich“, zur „Stärkung eines positiven Geschichtsbewußtseins und einer gemeinsamen Aufarbeitung der dunklen Kapitel der Vergangenheit“. Unter dem Motto „Kärnten neu denken“ bedeute dies eine „Verständigung ohne Selbstaufgabe“ sowie „gutnachbarschaftliche Beziehungen mit grenzüberschreitendem Kulturaustausch“.

In einem Beitrag zur Zuwanderungspolitik plädiert Der Kärntner für gemeinsame EU-Standards gegen Asylmißbrauch, eine restriktive Einwanderungspolitik und strenge Asylgesetzgebung. Angesichts der Wirtschaftskrise und eines ständig wachsenden Millionenheers arbeitsloser Ausländer mit mangelnder Integrationsbereitschaft werden diese Maßnahmen als zwingend notwendig betrachtet.

Anschrift: Kärntner Heimatdienst, Prinzhoferstr. 8, A-9020 Klagenfurt, Internet: www.khd.at 

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