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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/10 18. Juni 2010
Junges Design: Trachtenmode galt seit ’68 als textile Rückständigkeit und rangierte unter avantgardistischen Designern imagemäßig gleich hinter Stützstrümpfen. Trachten – ebenso wie Volksmusik – waren ein Tabu, solange es sich nicht um fremdländische Folklore handelte. (Merke: In diesem Fall sind traditionelle Gewänder nämlich keineswegs spießig, sondern exotisch, bunt und damit per se gut.) Doch dieses Dogma ist außer Betrieb, seit das Dirndl auch abseits des Oktoberfests „hip“ ist. Um auch Männern die Chance zu geben, sich als zünftiges Mannsbild statt Bollerjeans-Schluffi zu präsentieren, bietet das junge Modelabel „Tu Felix Austria“ (www.tufelixaustria.at) eine frech-frische Kombination aus Tracht und Trend. Die österreichischen Nachwuchs-Modeschöpfer werden in „Lifestyle“-Magazinen gefeiert: Wer hätte gedacht, daß Tradition sexy sein kann? Die aktuellen Herrenshorts kommen im traditionellen Schnitt und mit rustikalen Applikationen daher. Trachten sind heute nicht mehr altbacken, sondern „old school“ – und damit topmodern. Das Bekenntnis zur kulturellen Identität wird so aus der Musikantenstadl-Klischee-Ecke auf den Designer-Laufsteg geholt. So einfach geht das! Foto: „Felix Austria“-Hosen |