© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/10 25. Juni 2010 Zitate Die Hauptgefahr für das freiheitliche Gemeinwesen geht weiterhin unzweifelhaft von islamistischen Fundamentalisten aus das Gefährliche an dieser Bedrohung ist gerade, daß sie im Alltag (etwa mangels brennender Luxusautos) kaum zu spüren ist und schon deshalb in Frage gestellt wird. Reinhard Müller, Politikredakteur, in der FAZ vom 22. Juni
Die deutsche Politik kann derzeit eben keinerlei positive Emotionen wecken. Es gibt kein Projekt, kein gemeinsames Ziel. Aber die Leute wollen etwas angeboten bekommen, sie wollen das Gefühl haben, daß sich etwas tut. Im Bezug auf die Nationalmannschaft haben sie diese Erwartung, egal, ob sie nun dynamisch aufspielt wie gegen Australien oder sich schwertut wie gegen Serbien. Gunter Gebauer, Philosophieprofessor an der FU Berlin, in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Juni
Es gibt viele Gründe, sich zu freuen, daß der Linke-Fraktionsvorsitzende Bodo Ramelow nicht Ministerpräsident von Thüringen geworden ist. Heute hat er einen zusätzlichen nachgeliefert. Im Landtag in Erfurt beschimpfte er Mike Mohring, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion, weil der am Tag des deutschen WM-Spiels mit einer Krawatte in den Farben Schwarz-Rot-Gold zur Sitzung erschienen war. Sie sitzen hier mit einem Fanartikel um den Hals, warf er ihm vor und meinte, Mohring verletze dadurch die Würde des Hauses. Eine solche verächtliche Haltung gegenüber einem nationalen Symbol ist in keinem anderen Land vorstellbar. Helmut Markwort, Chefredakteur, im Focus vom 21. Juni
Nicht die einzelne Regelung, sondern der Trend mit unabsehbarem Ende ist besorgniserregend. Denn die Antidiskriminierung ist für Bürokraten und Geisteseliten nicht nur deshalb ein so wunderbarer Maßstab, weil man so viele Menschen damit erziehen kann, sondern auch, weil man es im Namen so vieler Menschen applizieren kann. Michael Prüller, Vizechefredakteur, in der Wiener Presse vom 20. Juni
Schließlich ist es nicht gut für Europa, wenn Länder wie Griechenland zusammenbrechen. Deshalb wird man in solchen Situationen zu Transfers, zu Geldzahlungen, gezwungen. Zumal die Franzosen gerne deutsches Geld ausgeben. Damit so eine Situation nicht eintritt, muß man zurück zum Maastricht-Vertrag. Jagdish Bhagwati, Princeton-Ökonom, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 20. Juni
Weshalb hat Merkel nicht selber Gauck auf den Schild gehoben? Sie hat ihn ja in der Geburtstagslaudatio Anfang des Jahres als Versöhner und Einheitsstifter gepriesen. Gauck ist oder scheint es zu sein, der bessere Kandidat für das unmögliche Amt. Merkel hätte der Opposition genau das verunmöglicht, was diese nun zu inszenieren versucht, nämlich das vorzeitige Ende der Koalition zu betreiben. Natürlich werden allerorts machiavellistische Motive gesucht. Dabei hat Merkel wohl einfach einen Fehler gemacht. Hansrudolf Kamer in der Zürcher Weltwoche 24/10 vom 17. Juni |