© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/10 02. Juli 2010

Zitate

„Da helfen nur klassische polizeiliche Mittel: mit starkem Personaleinsatz die Rädelsführer festnehmen und über das Polizeigesetz so lange in Haft zu behalten, bis wieder Ruhe ist. Auch Autonomen gefällt es nicht, wenn sie 24 Stunden in einer Massenzelle sitzen, ihre Personalien aufgenommen und sie erkennungsdienstlich behandelt werden. Was ich aber befürchte, ist eine Solidarisierung der bürgerlichen Demonstranten gegen die Polizei, weil so ein Vorgehen sehr robust wirkt.“

Siegfried Stumpf , Polizeipräsident in Stuttgart, zu gewalttätigen Demonstrationen, in der „Stuttgarter Zeitung“ vom 29. Juni

 

 

„Australien verlangt, daß ‘Einwanderer bestens ausgebildet sind’ und ‘sehr schnell einen Beitrag zur australischen Wirtschaft leisten können’. Kanada setzt diese Forderung am strengsten um und hat deshalb bei den Kindern seiner Zuwanderer einen höheren IQ als beim einheimischen Nachwuchs. Nirgendwo hingegen liegen Migrantenkinder tiefer unter dem einheimischen Leistungsniveau als in Deutschland. Das liegt nicht an ihrer Fremdheit und Anderssprachigkeit, sondern an den schlechten Noten ihrer Eltern bereits in der Heimat.“

Gunnar Heinsohn, Bremer Bevölkerungswissenschaftler, in der „FAZ“ vom 24. Juni

 

 

„Gaucks großes Verdienst ist es, daß die Akten der Staatssicherheit nicht im Reißwolf der Wiedervereinigung entsorgt wurden, wie es viele auf beiden Seiten der Mauer gerne gesehen hätten, die einen ‘Schlußstrich’ unter die Geschichte der DDR ziehen wollten. Für die einen war er ein ‘Spalter’, der die ‘innere Einheit’ verhinderte, für die anderen eine Zumutung, hatte er doch gezeigt, daß man sich in der DDR nicht anpassen und mit dem System nicht kungeln mußte.“

Henryk M. Broder, Publizist, in der Zürcher „Weltwoche“ vom 24. Juni

 

 

„Sozial gerecht, so hieß es lange Zeit, ist das, was Arbeit schafft. Diese Parole war sehr egoistisch auf die Gegenwart bezogen. Jetzt müßte es heißen: Gerecht ist, was Arbeit nicht auf Kosten der Zukunft ermöglicht. Es bleibt dabei: Wohlstand ist nur durch Arbeit, nicht durch Spekulation zu schaffen.“

Wolfgang Ockenfels, Professor für Christliche Sozialwissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier, im „Rheinischen Merkur“ vom 24. Juni

 

 

„Jetzt sehen wir, daß eine multikulturelle Gesellschaft auch in eine Krise kommen kann. 1998 war Frankreich eine Gesellschaft, die zusammenfinden wollte. Heute ist sie eine völlig zerstrittene Gesellschaft, die auseinanderfällt. Die Mannschaft spiegelt die Zerrissenheit, den Haß und den Neid dieser Gesellschaft. Im französischen WM-Team waren Spieler, die nicht miteinander wollten. So ist es auch in der Gesellschaft.“

Daniel Cohn-Bendit, Grünen-Politiker, in der „taz“ vom 24. Juni

 

 

„Der deutsche Fußball hat sich gewissermaßen entdeutscht. Und das hilft. Und auch Deutschland hat sich in gewissem Sinne entdeutscht.“

Marnix Krop, Botschafter der Niederlande, am 23. Juni gegenüber dem „Tagesspiegel“

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