© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/10 09. Juli 2010

Frisch gepresst

Grablege. Der Historiker Stephan Elbern und die Kunsthistorikerin Katrin Vogt haben in ihrem ersten Band 2006 (Wo liegt eigentlich Caesar begraben?) über 600 Grabstätten heute noch bekannter Personen des „alten Orients“ und des „klassischen Altertums“ zusammengestellt (JF 14/07). Nun liegt mit dem zweiten Band eine lexikalisch strukturierte Fortsetzung dieser Übersicht vor, in der mehr als 800 Grablegen historischer Persönlichkeiten zwischen Völkerwanderung und der Entdeckung Amerikas aufgeführt werden. (Wo liegt eigentlich Barbarossa begraben? Grabstätten historische Persönlichkeiten. Books on demand, Norderstedt 2010, gebunden, 298 Seiten, Abbildungen, 34,90 Euro). Barbarossa liegt natürlich nirgends begraben, sondern wartet im Kyffhäuser, daß das Reich ihn wieder braucht. Seine sterblichen Überreste nach dem tödlichen Bad im Fluß Saleph auf seinem Kreuzzug 1190 wurden in getrennten Orten der Levante beigesetzt (Innereien in Tarsos, das Fleisch in der Peterskirche in Antiochia und seine Knochen in der Kathedrale von Tyrus). Diese Grablegen fielen übrigens späterer moslemischer Zerstörungswut ebenso zum Opfer, wie die Grablegen aller (!) byzantinischen Kaiser von 395 bis 1453.

 

Christa Mewes Ihr Lebensweg steht für Zivilcourage. Mut, Leben, Erziehen sind treffliche Begriffe für das Werk und Wirken der international bekannten christlichen Psychologin, Psychotherapeutin und gefragten Autorin (sechs Millionen verkaufte Bücher) Christa Mewes. Nach ihrem 85. Geburtstag meldet sie sich erneut zu Wort. Im aktuellen Werk, das im Gespräch mit dem christlichen Journalisten Michael Ragg entstand, entwirft sie Konzepte für eine glückliche Kindheit, das Miteinander der Geschlechter und eine nachhaltige Familienpolitik, die im „modernen“ Familienkosmos der Union keine Heimat mehr hat. Von einem Kaitos, einem günstigen Augenblick für den Aufbruch in eine christliche Kulturrevolution spricht die wackere Anwältin für Kinder und Familie. Schon in den frühen sechziger Jahren erkannte Mewes die gefahrvollen Tendenzen, die sich aus der totalen Gleichberechtigung der Geschlechter ergaben und die Mutterschaft und Erziehung als Hemmschuh propagierten. Eigene Erlebnisse, wie die unangemessene Behandlung Neugeborener in der Klinik (Trennung von Mutter und Kind, Abwertung des Stillens) bewogen sie zu Zusatzstudien in der analytischen Kinder- und Jugendpsychotherapie und der Eröffnung einer Praxis. In ihrem neuen Buch schöpft sie aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz und bringt brisante Themen wie scheiternde Ehen, fehlende Kinder und die Polarität der Geschlechter zur Sprache (Es ist noch nicht zu spät! Neue Wege in eine lebenswerte Welt. Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2010, broschiert, 190 Seiten, 14,80 Euro).

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