© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/10 13. August 2010

Meldungen

250 Milliarden Euro für schwache EU-Länder

BRÜSSEL. Die im Zuge der Euro-Krise in Zahlungsnot geratenen und häufig als „PIGS“ zusammengefaßten EU-Länder Portugal, Irland, Griechenland und Spanien haben aus den beiden größten EU-Töpfen zwischen 1999 und 2008 insgesamt gut 250 Milliarden Euro erhalten. In diesem Zeitraum zahlte Brüssel an die spanische Landwirtschaft 62,9 Milliarden Euro. Griechenland erhielt 28,9 Milliarden, Irland 17,5 Milliarden und Portugal 9,2 Milliarden. Die höchsten Pro-Kopf-Subventionen im Agrarbereich erhielt mit 4.355 Euro das in dieser Zeit in der Presse als „Keltischer Tiger“ gefeierte Irland. Griechenland kassierte je Einwohner gerechnet 2.618 Euro, Spanien 1.490 Euro und Portugal 879 Euro. Im Rahmen der Kohäsionspolitik zur wirtschaftlichen und sozialen Angleichung flossen insgesamt knapp 135 Milliarden Euro an die vier EU-Länder. „Noch widersinniger ist der Fortbestand des Kohäsionsfonds. Er wurde 1994 eingerichtet, um Griechenland, Irland, Portugal und Spanien die Vorbereitung auf die Währungsunion zu erleichtern. Doch auch nachdem der Euro dort eingeführt war, sprudelte die Förderquelle weiter – von 2000 bis 2008 flossen weitere fast 19 Milliarden Euro an die vier Länder“, heißt es in einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

 

Neue Umweltauf­lagen für Holzheizungen

DESSAU. Die neuen Umweltauf­lagen für Holzheizungen und Kaminöfen sollen spürbare Entlastungen bei den Feinstaubimmissionen bringen. In den betroffenen Wohngebieten werde die Feinstaubbelastung durch die Novelle der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) um fünf bis zehn Prozent zurückgehen, heißt es ineiner Studie des Instituts für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart und des Ingenieurbüros Lohmeyer Karlsruhe. Die Belastung aus Kleinfeuerungsanlagen hänge aber sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. „Die gesundheitsgefährdenden Feinstaubimmissionen müssen durch ein ganzes Maßnahmen-Bündel zurückgeführt werden. Die neuen Auflagen für Kaminöfen und Holzheizungen leisten dazu ebenso einen Beitrag wie die in etlichen Städten eingeführten Umweltzonen“, erklärte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth. Ein UBA-Hintergrundpapier dazu findet sich im Internet: www.umweltdaten.de

 

Indonesien: Schutz des Regenwalds erweitert

Jakarta. Die indonesische Regierung hat ihr Gebiet für Ökosystemrestauration von 52.000 auf 98.000 Hektar nahezu verdoppelt. Damit ist der auf Sumatra gelegene „Harapan Rainforest“ („Regenwald der Hoffnung“) nun größer als Berlin. Da immer mehr Bewerbungen um Lizenzen zur Waldrestauration beim indonesischen Forstministerium eingehen, könnte es als Modell für weitere 24 Millionen Hektar Produktions-Tropenwald in Indonesien dienen, die zur Zeit weder aktiv bewirtschaftet noch geschützt werden. „Harapan Rainforest“ wird vom Bundesumweltministerium unterstützt und ist ein gemeinsames Projekt der Naturschutzverbände Burung Indonesia, der britischen RSPB und BirdLife. Informationen bietet der Naturschutzbund Deutschland: www.nabu.de

 

Zahl der Woche

Mit 335 Milliarden Dollar wird China in diesem Jahr erneut den weltweit größten Leistungsbilanzüberschuß der Welt aufweisen. Deutschland erreicht mit 182 Milliarden Dollar Rang zwei, gefolgt von Japan mit 150 Milliarden Dollar. Die USA erreichen mit 487 Milliarden Dollar das größte Defizit.(Quelle: IWF-Prognosen)

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