© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/10 20. August 2010

Meldungen

Aktion gegen Abtreibungen

SAARBRÜCKEN. Mit einer ungewöhnlichen Aktion in der Innenstadt von Saarbrücken hat der Verein „Durchblick“ (Östringen bei Karlsruhe) am 13. August auf das Tabuthema Abtreibung aufmerksam gemacht: Bei einer Kundgebung stellten Helfer 1.278 Paar Kinderschuhe auf. Dies entspricht der Zahl der im Saarland im vergangenen Jahr vorgenommenen Abtreibungen. Die Kundgebung war der Auftakt zu einer Verteilaktion von 300.000 Embryomodellen im ganzen Bundesland. Die originalgetreuen Kunststoffmodelle werden mit der Post in verschlossenen Umschlägen zusammen mit einer Informationsbroschüre an alle Haushalte verschickt, teilte der Vereinsvorsitzende Thomas Schührer mit. Sie zeigen einen zehn Wochen alten Embryo. In Deutschland darf nach staatlich anerkannter Beratung bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei abgetrieben werden. „Wir wollen niemanden anklagen, schon gar nicht Frauen, die sich in einer Konfliktsituation für eine Abtreibung entschieden haben“, betonte Schührer. Aber eine sachliche Diskussion könne man nur führen, wenn man die Fakten kenne. „Deswegen machen wir auf die Tatsache aufmerksam, daß bei jeder Abtreibung ein Mensch getötet wird.“ Durch eine umfassende Aufklärung über den vorgeburtlichen Entwicklungsstand des Menschen könnten die meisten Abtreibungen verhindert werden. Ähnliche Verteilaktionen hat der Verein bereits in Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt über eine halbe Million Embryomodelle verteilt. Finanziert werden die Aktionen ausschließlich durch Spenden.

 

Stasi-Gedenkstätte wird ab 2011 umgebaut

BERLIN. Die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen wird ab dem kommenden Jahr für 16,2 Millionen Euro umgebaut. Mit den Geldern von Bund und Land werde in einem ehemaligen Lagerraum bis Herbst 2012 eine 700 Quadratmeter große Dauerausstellung zur Geschichte des Haftorts eingerichtet, kündigte Gedenkstättendirektor Hubertus Knabe am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz an. Zudem sollen Räumlichkeiten für Wechselausstellungen und die Betreuung der jährlich rund 350 000 Besucher entstehen. Knabe sagte, die baulichen Eingriffe würden „sehr zurückhaltend“ vorgenommen, um die „historische Aura“ nicht zu gefährden. Nach Angaben des Historikers ist die ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) „weitgehend authentisch“ erhalten geblieben.

 

„Deutsche Sprachwelt“ begeht Jubiläum

ERLANGEN. Die Vierteljahreszeitung Deutsche Sprachwelt kann auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Zum Feiern sieht Schriftleiter Thomas Paulwitz (37) jedoch keinen Anlaß. „Wer sieht, wie sehr die deutsche Sprache nach wie vor unter einem großen Veränderungsdruck steht, der hat keine Lust zu feiern“, schreibt er in der aktuellen Sommer-Ausgabe. Die Deutsche Sprachwelt tritt für die Erhaltung einer lebendigen deutschen Sprache ein. Sie will in Sprachdebatten eingreifen, das Sprachbewußtsein stärken und die öffentliche Meinung zugunsten der deutschen Sprache beeinflussen. Dazu küren ihre Leser alljährlich den „Sprachwahrer des Jahres“, zuletzt 2009 Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (JF 12/10). Weitere Informationen bei der Deutschen Sprachwelt, Postfach 1449, 91004 Erlangen, Internet: www.deutschesprachwelt.de

 

Sprach-Pranger

„We make it visible“

Werbespruch der zur Zeiss-Gruppe gehörenden und in Wetzlar ansässigen Firma Zeiss Sport Optics GmbH

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