© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/10 10. September 2010

Gender Mainstreaming
Irre Ideologen
von Jürgen Liminski

Selbst der ehrwürdige Europarat ist vor ideologischem Unfug nicht gefeit. Seine neue Empfehlung an die 47 Mitgliedstaaten, künftig geschlechtsneutrale Begriffe zu benutzen, macht aus Vater oder Mutter Elter 1 und Elter 2, was gendersüchtige Emanzen zu ungeahnter Begeisterung entfacht. In der Schweizer Hauptstadt Bern wird das schon praktiziert und von dort kam auch die Initiative.

Der Vorgang zeigt zweierlei: Zum einen, zu welchen Absurditäten die Gender-Ideologie fähig ist. Vater und Mutter, Mann und Frau soll es nicht mehr geben. Das klingt ganz nach Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, für die der Mensch nur durch gesellschaftliche Konvention zu Frau oder Mann gemacht werde. Kein Wunder, Sartre prägte den Satz: „Die Natur des Menschen existiert nicht.“ Aus solchen krausen Ideen entsteht zum Beispiel der Kindesmißbrauch, wie ihn manche 68er auch verharmlosten, etwa der Europa-Politiker Daniel Cohn-Bendit. Zum zweiten, daß der Marsch durch die Institutionen auch gute Organisationen zu Instrumenten irrer Ideologen machen und damit an den Rand der Existenzberechtigung führen kann. Schade – und ein Glück, daß es nur der Europarat ist, dessen Empfehlungen nicht bindend sind. Aber wer garantiert, daß die Kommission in Brüssel nicht auch solche Ideen hegt?

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