© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/10 10. September 2010

Zitate

„Es liegt mehr als nur ein Hauch von Rebellion gegen Beschönigung und Bevormundung in der Luft. Wenn die ‘Volkspartei’ die von Sarrazin aufgegriffenen Sorgen und Ängste nicht schnell ernst nehmen, werden die sich andere Fürsprecher suchen, deren Mäuler sich nicht mit einem Antrag beim Bundespräsidenten stopfen lassen.“

Berthold Kohler, Herausgeber, in der „FAZ“ vom 3. September

 

 

„Sarrazin hat mit seinem Buch einen Beitrag geliefert, dem man zustimmen, den man auch ablehnen kann. Aber es muß in Deutschland möglich bleiben, seine Meinung (und gegebenenfalls auch hanebüchenen Unsinn) frei zu äußern, ohne daß man gleich um die berufliche Existenz gebracht wird.“

Michael Rutz, Chefredakteur, im „Rheinischen Merkur“ 35/10 vom 2. September

 

 

„Die Schrumpfung der, wie er es nennt, autochthonen Bevölkerung bei gleichzeitiger Zuwanderung und größerer Kinderzahl der muslimischen Einwohner würde, wenn sich die Dinge so fortentwickeln, innerhalb der nächsten fünfzig Jahre ein sehr anderes, stark muslimisch geprägtes Deutschland ergeben. Das rechnet Thilo Sarrazin vor. Wenn wir diesen Befund ernst nehmen und uns mit ihm nicht abfinden wollen, müssen wir etwas grundsätzlich verändern.“

Monika Maron, Schriftstellerin, in der „Welt“ vom 2. September

 

 

„Es gibt sowohl auf deutscher als auch auf türkischer Seite Vorurteile. Dieses Gefühl von Unwohlsein, von Überfremdung bei vielen Deutschen nehmen wir Migranten oft nicht ernst. Die Türken müssen verstehen lernen, warum Deutsche Ängste haben. Sarrazin spricht in seinem Buch viele Ängste von Deutschen an, und deshalb hat er auch so eine große Zustimmung.“

Bilkay Öney, SPD-Politikerin in Berlin, im „Tagesspiegel“ vom 2. September

 

 

„Dank Sarrazin hat die Integrationsdebatte jenen Rang erhalten, der ihr gebührt. Daß das Buch von einem überzeugten Sozialdemokraten geschrieben wurde, sollte insbesondere der Union zu denken geben. Sie hat auch hier wertvolles politisches Terrain dem Zeitgeist geopfert.“

Ulf Poschardt, Vizechefredakteur, auf „Welt-online“ am 2. September

 

 

„Niemand sollte vergessen: Wenn nichts geschieht in den Beinahe-Gettos unserer Städte, dann gründet der nächste Sarrazin vielleicht eine Partei. Und nimmt uns die Arbeit auf seine Weise ab.“

Stephan Hebel, Mitglied der Chefredaktion, in der „Frankfurter Rundschau“ vom 1. September

 

 

„Mich rief ein namhaftes Mitglied der CDU/CSU-Fraktion an. Es möchte sich öffentlich gegen Merkels Sarrazin-Schelte aussprechen. Kurz darauf der Rückzieher: Die Gefahr, dafür abgestraft zu werden, sei groß. Ein langjähriges Mitglied der Fraktion versichert: Die Mehrheit der 239 Unions-Abgeordneten stünde hinter Sarrazins Kritik an den Parallelgesellschaften. Öffentlich sagt das so gut wie keiner.“

Hugo Müller-Vogg, Kolumnist, in der „Bild“ vom 1. September

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