© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/10 10. September 2010

Neues vom Sport
Eupen-Kicker
Fabian Flecken

Wen interessiert schon der belgische Fußball? Die deutschstämmigen Bürger Eupens zum Beispiel. In dem nach dem verlorenem Ersten Weltkrieg annektierten Gebiet westlich von Aachen mit seinen 70.000 Einwohnern sind zwei relevante Vereine in der Hauptstadt der Region zu nennen. Beide empfangen den Besucher ihrer Netzauftritte auf deutsch. Der größere der beiden Klubs, die AS Eupen, ist in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die erste Liga Belgiens aufgestiegen. Dort rangiert der Aufsteiger des 18.000-Seelen- Ortes allerdings nach fünf absolvierten Spieltagen auf dem letzten Platz der Tabelle. Mit null Punkten. Während der Verein über ein, im Profifußball übliches, eher multikulturelles Kaderprofil verfügt, sieht die Situation beim unterklassigen Lokalrivalen anders aus. In der ersten Mannschaft des in der Provinzklasse I beheimateten FC Eupen finden sich vor allem deutsche und belgische Spieler. Man bezeichnet sich selber als „Fußballfamilie“ und billigt der Jugendarbeit höchste Priorität zu. Die meisten Deutschstämmigen in Eupen und Umgebung widmen aber generell der Bundesliga eine höhere Aufmerksamkeit als der belgischen Eliteklasse. Man hält zu Köln, Mönchengladbach oder auch Aachen.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen