© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/10 17. September 2010

Zitate

„Viele in der CDU bezeichnen sich als konservativ. Aber sie definieren das nicht näher. Und ich habe den Verdacht, sie könnten es auch gar nicht.“

Gerd Langguth, Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn, in der „Frankfurter Rundschau“ vom 14. September

 

 

„Zum anderen haben wir es mit einer Moralisierung am Medienpranger zu tun – dem politisch Unkorrekten wird der Schauprozeß gemacht. Hier dominiert vor allem bei den ‘engagierten’ Journalisten eine blasierte moralistische Selbstgerechtigkeit.“

Norbert Bolz, Professor für Medienwissenschaft an der TU Berlin, im „Focus“ vom 13. September

 

 

„Es gibt, seit der Kulturrevolution der Sechziger, keine legitimationsfreien Autoritäten mehr. Gut. An deren Stelle ist aber Konformitätsdruck getreten. Dem liegt ein Bedürfnis zugrunde: Gedanken-Sharing. Der Druck bleibt die Ausnahme, ihn fühlt nur, wer Unliebsames ahnt oder gar ausspricht, die Sarrazins, die Gehetzten, die sich die Hetzmeute als Hetzer vorstellt.“

Volker Zastrow, Politikredakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 12. September

 

 

„Die religiös motivierte Gewalt, die zunehmende Islamisierung des öffentlichen Raums und das krampfhafte Beharren auf der Sichtbarkeit der islamischen Symbole sind lediglich nervöse Reaktionen dieses Rückzugs. Der Vormarsch des Islamismus ist bloß eine aufgeregte Mobilisierung. Es sind klare Zeichen des Mangels an Selbstbewußtsein und Handlungsoptionen. Es handelt sich um das verzweifelte Anstreichen eines Hauses, das kurz davor steht, in sich zusammenzustürzen. Aber auch der Zusammenbruch eines Hauses bleibt gefährlich – nicht nur für seine Bewohner.“

Hamed Abdel-Samad, Politologe, im „Tagesspiegel“ vom 9. September

 

 

„Deutschland in diesen Tagen – das ist ein Käfig voller Narren (…) Das sind gekränkte Autisten und Narzißten, die ihr Hobby, das Gutmenschentum, zum Beruf gemacht haben. Das sind Wirklichkeitsverweigerer, die mit der allergrößten Gewißheit das Klima in fünfzig Jahren vorhersagen, aber ausrasten, wenn einer die Vorhersage wagt, daß es in fünfzig Jahren mehr Moscheen als Kirchen in Deutschland geben könnte.“

Henryk M. Broder, Publizist, in der „Weltwoche“ vom 8. September

 

 

„Das Jahr 2002, in dem die AKP ‘Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung’ von Recep Tayyip Erdoğan (...) die Wahlen gewann, ist für die gesamte Türkei ein Wendepunkt. Seit dieser Zeit wird die türkische Gesellschaft in jeder Form verändert, manipuliert und islamisiert. Die von der AKP-Regierung vorgenommenen grundlegenden Veränderungen der türkischen Gesellschaft dienen nicht zur weiteren Europäisierung und Modernisierung, wie dies fälschlicherweise öfter in Teilen der europäischen Medien dargestellt wird, sondern zur vollständigen Islamisierung der türkischen Gesellschaft und Totalisierung des Landes.“

Aydin Findikçi, Soziologe an der Ludwig-Maximilians-Uni München, am 8. September auf welt-online

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