© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/10 17. September 2010

Meldungen

Roland Koch legt Buch „Konservativ“ vor

FRANKFURT/MAIN. Der Ende August zurückgetretene Ministerpräsident Hessens, Roland Koch (CDU), will ein Buch mit dem Titel „Konservativ“ veröffentlichen. Das programmatische Werk mit dem Untertitel „Ohne Werte und Prinzipien ist kein Staat zu machen“ soll zur Frankfurter Buchmesse am 7. Oktober im Herder-Verlag in Freiburg erscheinen und 220 Seiten umfassen. In der Verlagsmitteilung heißt es, das Buch sei Kochs „Abschiedsgeschenk“, die „Summe seiner Erfahrungen“ und zugleich sein „politisches Manifest“. Nach seinem Rückzug aus der Politik und vor seinem geplanten Wechsel in die Wirtschaft gebe er Rechenschaft darüber, warum er sich als Konservativer verstehe und was „Maß und Mitte“ konkret bedeuteten. Mit dem Buch wolle er eine notwendige Debatte über verbindliche Werte und Tugenden, Geschichtsbewußtsein sowie Traditionen anstoßen. Bis November ist der 52jährige Koch noch einer der Stellvertreter Merkels in der CDU. Auch von diesem Amt wird er sich zurückziehen.

 

Zeitung wirbt für „Straße der deutschen Sprache“

ERLANGEN. Die Deutsche Sprachwelt hat Politiker und Bürger dazu aufgerufen, die Idee einer „Straße der deutschen Sprache“ zu unterstützen. Eine solche neu auszuweisende Ferienstraße könnte Fremdenverkehr und Sprachpflege miteinander verknüpfen. „Mehr denn je ist es notwendig, auf die deutsche Sprache neugierig zu machen und Begeisterung für sie zu wecken. Eine Straße der deutschen Sprache wäre ein guter Weg dazu“, erklärte der Schriftleiter der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz, anläßlich des Tags der deutschen Sprache vergangenen Samstag. Der Kern der „Straße der deutschen Sprache“ könnte aus sprachpflegerischen und sprachgeschichtlichen Gründen in den heutigen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen liegen. Die Sächsische Kanzleisprache und das Wirken Martin Luthers in diesem Gebiet haben das heutige Hochdeutsch stark geprägt. In ersten Städten seien bereits Bürger und Politiker für die Idee der Ferienstraße gewonnen worden, zum Beispiel in Köthen, in der Konrad-Duden-Stadt Schleiz, in der Paul-Gerhardt-Stadt Gräfenhainichen und in der Sorben-Stadt Bautzen. Aber auch die Wartburg, Weimar oder Wittenberg könnten Stationen auf einer „Straße der deutschen Sprache“ sein. Auf dem „Köthener Sprachtag“ Ende Juni 2011 werden Sprachfreunde und Vertreter verschiedener Städte über die Ferienstraße beraten.

 

Namibia: Sorge um die deutsche Sprache

WINDHOEK. Vor einer Zurückdrängung der deutschen Sprache hat der Vorsitzende der Arbeits- und Fördergesellschaft der Schulvereine in Namibia (AGDS), Dieter Esslinger, gewarnt. „Ob man in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren hier noch Deutsch als Muttersprache spricht, ist fraglich“, sagte der AGDS-Vorsitzende auf der Jahreshauptversammlung vergangenen Samstag in Windhoek. Deutsch werde in der Schule „aufgrund der Beschränkung als Unterrichtssprache in staatlichen Schulen auf die ersten drei Schuljahre und aufgrund von Lehrermangel und unzureichendem Lehrernachwuchs nicht ausreichend gefördert“, beklagte Esslinger nach einem Bericht der Allgemeinen Zeitung Windhoek: „Wir werden in Zukunft nicht mehr gewährleisten können, daß unsere Kinder von fachlich kompetenten und pädagogisch erfahrenen deutschsprachigen Lehrkräften unterrichtet werden.“ Weiter zitiert das Blatt Esslinger: „Unsere Kinder und unsere Sprache sind wertvolle Güter, wir sollten sie bewahren und pflegen.“ 

 

Sprach-Pranger

„School of Education“

Neu gegründete Einrichtung der Bergischen Universität Wuppertal zur Bildungsforschung und Lehrerbildung

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