© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/10 24. September 2010

Zitate

„Wir haben Bücher über die deutschen Generäle gelesen, als ich noch studiert habe, wir sind damit groß geworden, und viele von uns sind große Bewunderer der deutschen Schlachtfeld-Helden aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Ich glaube, daß die guten Teile dieser Tradition bewahrt worden sind.“

David Petraeus, US-General undNato-Oberbefehlshaber in Afghanistan, in der „Bild“ vom 21. September

 

 

„Wir haben klar die Situation, daß polizeiliches Eingreifen bei gewissen ethnischen Gruppen, bei Jugendlichen und in gewissen Vierteln und Straßenzügen immer schwieriger wird. Wir spüren immer häufiger Gegenwehr, immer öfter müssen wir mit mehreren Streifenwagen bei ganz normalen Einsätzen kommen. Und das erschwert uns die Arbeit – und es macht sie vor allem auch immer gefährlicher. (...) Man kann aber gerade bei den angesprochenen Jugendlichen generell feststellen, daß die Bereitschaft sinkt, den Staat anzuerkennen. Da ist eine Ablehnung des Staates zu spüren. Da herrscht leider allzuoft eine Haltung vor: Der Polizist als Symbol des Staates – der kann auch angegriffen werden. Das spüren wir immer häufiger. Und das macht uns ganz große Sorgen!“

Konrad Freiberg, Chef der Gewerkschaft der Polizei, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 21. September

 

 

„Wahrscheinlich fällt der Souveränitätsverlust den Deutschen sogar schwerer als manchen anderen Europäern, weil er just in die Phase fällt, in der unser geschichtlich so geschlagenes Volk sich wieder mit sich selbst anzufreuden beginnt. Die Deutschen hissen wieder gerne die Flagge und singen die Hymne, haben aber übersehen, daß über dem Berliner Regierungsviertel längst auch die Europafahne weht.“

Nikolas Busse, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 19. September

 

 

„Merkel erscheint vielen als eine Hier-und-Jetzt-Kanzlerin, die auf geschichtliche Deutungen verzichtet. Auch ihre Ankündigung nach dem Rauswurf des erzkonservativen Abgeordneten Martin Hohmann, sie wolle in ihrer Partei eine Debatte über Patriotismus führen, blieb folgenlos. Es müsse ´eine breite Diskussion über Patriotismus und Liebe zum Vaterland` geben, meinte sie noch im November 2003. Doch gemerkt hat man davon nichts.“

Gerd Langguth, Politikwissenschaftler, bei „Spiegel Online“ am 19. September

 

 

„Die schwedischen Parteien und praktisch alle Medien hatten im Wahlkampf einen gemeinsamen Hauptfeind: Sverigedemokraterna (Schwedendemokraten), eine neue Partei, die – ähnlich wie die Dansk Folkeparti in Dänemark – nach ihrer Ansicht mit einer ausländerfeindlichen Politik sozusagen das schwedische Grundgesetz der Offenheit und Toleranz gefährden würde. (...) Die Diskussion in Schweden und Deutschland (Beispiel Sarrazin) verläuft zwar nach anderen Grenzwerten, aber an einer breiten Debatte über Zuwanderung und Integration kommt heute in Europa niemand mehr vorbei.“

Siegfried Matlok, Chefredakteur des in Dänemark erscheinenden „Nordschleswiger“, vom 21. September

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