© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/10 22. Oktober 2010

Meldungen

Preußen-Kenner Clark erhält Historikerpreis

München. Der australische Historiker Christopher Clark wird als erster ausländischer Wissenschaftler mit dem deutschen Historikerpreis ausgezeichnet. Er erhält den Preis für sein 2007 erschienenes Werk „Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947“ (DVA; JF 13/07)), teilte die Bayerische Akademie der Wissenschaften mit. Clark habe mit diesem Buch „eine Zäsur in der historiographischen Beschäftigung mit Preußen“ markiert. Seine Grundeinsicht, daß das Deutsche Reich weniger die Erfüllung Preußens als vielmehr sein Verderben gewesen sei, mache „Preußen“ zu einem längst noch nicht erledigten Thema. Bundespräsident Christian Wulff wird Clark den mit 30.000 Euro dotierten Preis am 5. November in München überreichen. Im Anschluß daran wird der Preisträger einen Vortrag mit dem Thema „Preußenbilder im Wandel“ halten. Christopher Clark (Jahrgang 1960) lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catherine’s College in Cambridge in Großbritannien, sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens. Der Preis des Historischen Kollegs in München wird seit 1983 alle drei Jahre verliehen. Die bisherigen Preisträger waren Alfred Heuß, Arno Borst, Reinhart Koselleck, Thomas Nipperdey, Johannes Fried, Jan Assmann, Wolfgang Reinhard, Michael Mitterauer und zuletzt 2007 Gerhard A. Ritter. (amd)

 

DDR-Experte erhält Hohenschönhausen-Preis

BERLIN. Der Publizist und DDR-Experte Karl Wilhelm Fricke erhält den Hohenschönhausen-Preis 2010. Dies teilte der Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit, der die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die Aufarbeitung der SED-Diktatur verdient gemacht haben. Nach Ansicht der Jury hat der 1929 in Hoym (Anhalt) geborene Preisträger in vorbildlicher Weise zur Aufarbeitung der SED-Diktatur beigetragen. Fricke habe dabei großen Mut gezeigt und sich auch von Verfolgung und politischen Widerständen nicht davon abbringen lassen. Als freier Journalist wurde er 1955 durch den DDR-Staatssicherheitsdienst von West- nach Ost-Berlin entführt, 15 Monate im Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen verhört und schließlich wegen „Kriegs- und Boykotthetze“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Haftentlassung 1959 arbeitete Fricke weiter als Publizist, freier Autor und leitender Redakteur beim Deutschlandfunk. Seine zahlreichen Bücher zur politischen Verfolgung und zum Widerstand in der DDR, die in der Zeit der Entspannungspolitik politisch oft unerwünscht waren, gelten heute als Standardwerke. Die Preisverleihung findet in Berlin am 30. November um 19 Uhr in der Landesvertretung des Saarlandes statt. Die Laudatio hält Ex-Bundesminister Wolfgang Tiefensee. (JF)

 

Weltweit größte Christusstatue in Polen

WARSCHAU. In Polen entsteht derzeit die größte Christusstatue der Welt. Die gigantische Figur werde auf einem Hügel stehen, eine goldene Krone tragen und 36 Meter in die Höhe ragen. Wie das polnische Nachrichtenmagazin Wprost am Montag berichtete, soll das Denkmal in Schwiebus (Swiebodzin), 70 Kilometer von der Grenze zu Deutschland, im November eingeweiht werden.

 

Sprachpranger

True Venue –Der M.I.C.E.-Guide 2011

Informationsheft der in Salzburg ansässigen Schenkenfelder Kommunikation im Tourismus GmbH für „Meetings, Incentives, Conventions & Events“ in Österreich

 

Historisches Kalenderblatt

23. Oktober 1910: Eine türkisch-persische Protestversammlung gegen das Vorgehen Großbritanniens und Rußlands in Persien beschließt in Konstantinopel ein Danktelegramm an den deutschen Kaiser Wilhelm II. als den „treuesten Beschützer des Islam“.

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