© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/10 22. Oktober 2010

Meldungen

Monika Maron erhält Lessing-Preis 2011

DRESDEN. Die Berliner Schriftstellerin Monika Maron („Flugasche“; „Stille Zeile Sechs“) erhält den Lessing-Preis des Freistaates Sachsen 2011. Maron stehe mit ihrer Unabhängigkeit und Zivilcourage sowie mit ihrer poetischen Zeitgenossenschaft in der Nachfolge Lessings, heißt es in der Begründung des Lessing-Kuratoriums unter Leitung der sächsischen Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos). Das Auftreten des Intellektuellen, das Sich-Einmischen und das unerschrockene öffentliche Eintreten für eine Angelegenheit, die alle etwas angehen sollte, sei die Sache Lessings gewesen wie es die Sache der Autorin sei. Ihre Erzählkunst begebe sich mitten hinein in eine sperrige deutsch-deutsche Vergangenheit und Gegenwart. Die Preisverleihung an die 69jährige Schriftstellerin findet anläßlich der Lessingtage am 22. Januar 2011 in Kamenz statt. Neben dem mit 13.000 Euro dotierten Hauptpreis werden auch zwei Förderpreise zum Lessing-Preis verliehen. Die mit jeweils 5.500 Euro dotierten Auszeichnungen erhalten der Leipziger Andreas Heidtmann, Gründer und Herausgeber des Poetenladens „Raum für neue Literatur“, und den Dresdner Renatus Deckert, Essayist, Lyriker und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Lose Blätter. (JF)

 

Auszeichnung für Tagebuch Graf Kesslers

GÖTTINGEN. Als „Bestes Sachbuch des Jahres 2010“ hat die Kultursparte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) „Das Tagebuch“ von Harry Graf Kessler ausgezeichnet. Damit werde insbesondere die enorme Leistung der Herausgeber gewürdigt, dieses Zeitdokument der Jahre 1880 bis 1937 der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben, hieß es vergangenen Sonntag bei der Preisvergabe in der Aula der Universität Göttingen. Die Jury lobte das Buch des 1868 in Paris geborenen Kunstförderers und Publizisten als „unvergleichliche Quelle zur Politik, zur Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte seiner Zeit“. Der neunte und letzte Band des Tagebuchs ist gerade im Verlag Klett-Cotta erschienen. Darin geht es um das Jahrzehnt von 1926 bis zum Tod Graf Kesslers. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Im Vorjahr war das Werk „Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts“ von Jürgen Osterhammel prämiert worden. Mit jeweils einem zweiten Preis und 2.000 Euro wurden Peter-André Alts „Ästhetik des Bösen“ und John Darwins „Der imperiale Traum. Die Globalgeschichte großer Reiche 1400–2000“ ausgezeichnet. (tha)

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